Bündnis will Castor-Exporte von Jülich in die USA verhindern

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Ein Bündnis von nordrhein-westfälischen und bundesweiten Initiativen und Umweltverbänden will die Exporte von Castor-Behältern mithochaktiven Brennelemente-Kugeln aus Jülich und Ahaus verhindern. Wenn am 19. November der Aufsichtsrat des Forschungszentrums tagt, der über den Umgang mit den Jülicher Castoren entscheiden muss, werden Vertreterinnen des Bündnisses mit einer Aktion vor dem Tor des Forschungszentrums öffentlich Stellung nehmen.

Nach Ansicht der Atomgegner zeigten mehrere vorliegende Gutachten, dass die angedachten Exporte mit hoch radioaktivem Material in den US-Bundesstaat South Carolina nicht legal wären. Die Idee von Bundes- und Landesregierung, die Rechtmäßigkeit durch ein einfaches Umdeklarieren des kommerziell betriebenen AVR Jülich in einen Forschungsreaktor herzustellen, gehe nicht auf.

 

“Der AVR ist zweifelsohne ein Leistungsreaktor und wird auch so beim Bundesamt für Strahlenschutz gelistet. Er untersteht damit den erst im letzten Sommer geänderten gesetzlichen Regelungen, die einen Export des radioaktiven Brennelemente-Inventars verbieten und eine so sicher wie mögliche Lagerung in Deutschland vorschreiben”, so der AVR-Experte und frühere Mitarbeiter des Forschungszentrums Jülich, Dr. Rainer Moormann.

 

Peter Bastian von der Initiative SOFA Münster betont den Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung: „Wenn auch die Betreiber atomarer Anlagen versuchen, sich ihrer Verantwortung für den hochradioaktiven Müll zu entledigen – der Export der strahlenden Probleme ins Ausland ist aus unserer Sicht keine Lösung. Eine ‘Aus den Augen, aus dem Sinn’-Strategie unter der unschuldige Dritte leiden, ist für die Entsorgung unseres Atommülls nicht akzeptabel.”

 

Kerstin Ciesla, stellvertretende Vorsitzende des BUND NRW fordert die Einhaltung des Koalitionsvertrages der rotgrünen Landesregierung: „Dort wurde vereinbart, dass die Castoren, vor allem die in Jülich lagernden, nur noch einmal transportiert  werden – nämlich zu einem Endlager, wenn hierfür ein Standort gefunden ist. Wir werden einem Bruch des Koalitionsvertrages nicht tatenlos zusehen sondern versuchen, diesen Transport mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.“

 

Die Parole der Anti-AKW-Bewegung ‘NiX rein – niX raus!’ ist auch Grundsatz des neuen Bündnisses. Eine Ende September durchgeführte Veranstaltungstour mit Tom Clements, dem Geschäftsführer der US-Organisation Savannah River Site Watch (SRS-Watch), durch Deutschland war der erfolgreiche Auftakt der gemeinsamen Arbeit. Daran will das Bündnis mit weiteren Aktionen und Veranstaltungen anknüpfen und beschloss nun eine kontinuierliche Zusammenarbeit.

Dem Bündnis haben sich folgende Organisationen und Initiativen angeschlossen:

 

  • Atommüll-Alarm: BUND droht mit Klage gegen Castor-Export aus Jülich in die USA
  • Atommüll-Alarm: Debatte um Castor-Export von Jülich in die USA erreicht Atommüll-Kommission
  • Atomwaffen aus Atommüll? Proliferationsrisiken und der Atommüll aus dem AVR Jülich und dem THTR Hamm-Uentrop
  • Hochradioaktiver Atommüll aus Jülich spaltet auch in den USA: Gouverneurin gegen Atomtransporte
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    Other nuclear news

     

     .ausgestrahlt-Newsletter, 12. November 2014, es schreibt: Julia Schumacher

     

    Liebe Freundinnen und Freunde,

     

    Anfang letzter Woche tagte zum fünften Mal die Atommüll-Kommission in Berlin. Unter anderem ging es um die Evaluierung des Endlagersuchgesetzes.

     

    Neben Greenpeace und der BI Lüchow-Dannenberg wurde auch .ausgestrahlt zur Anhörung eingeladen. Wir haben dankend abgelehnt. Warum? Weil wir nicht bereit sind, als Statisten Bürgerbeteiligung in einem Prozess vorzugaukeln, dessen Ergebnis durch die falschen Rahmenbedingungen bereits vorgezeichnet ist. Unsere Absage im vollen Wortlaut: https://www.ausgestrahlt.de/absage-kommission

     

    Unser Bericht von der fünften Sitzung: http://ow.ly/E7wby

     

    Der NDR zeigte noch am Kommissions-Abend eine sehr gute Zusammenfassung mit Kommentaren von .ausgestrahlt-Sprecher Jochen Stay: http://ow.ly/E36tr

     

    Im Kampf um mehr Sicherheit und Transparenz beim Abriss des AKW Obrigheim gibt es einen herben Rückschlag. Die Klage der Initiative „Atomerbe Obrigheim“ war in 1. Instanz leider nicht erfolgreich.

     

    http://www.atomerbe-obrigheim.de/2014/11/bittere-niederlage-fuer-anwohne...

     

    Am Samstag, dem 15. November findet in Frankreich ein nationaler Aktionstag für den Ausstieg aus der Atomenergie statt. Zwei grenznahe Veranstaltungen, auf die wir Euch besonders hinweisen möchten: 

     

    Die Protest-Demo vom Aktionsbündnis „Fessenheim stilllegen“ in Neuenburg und auf der Rheinbrücke Neuenburg-Chalampé: http://www.fessenheimstop.org/

     

    Die gemeinsame Mahnaktion der Bürgerinitiative „Cattenom Non Merci“ in Perl:

     

    http://www.cattenom-non-merci.de/41.html