Ein paar Monate war es schon wieder her, seitdem sich Kieler AntifaschistInnen der Geschäfte des Heilpraktikers und Neonazis Henning Pless widmeten und der unscheinbaren Praxis in der Kieler Innenstadt einen Besuch abstatteten. Nach einer kleinen Kundgebungs-Offensive gegen Pless im Juni dieses Jahres verstärkte sich der Fokus antifaschistischer Gruppen in den vergangenen Wochen u.a. auf die Geschehnisse in Syrien und im Irak, auf die notwendige Solidarität mit dem Überlebenskampf der Menschen in Rojava/Kurdistan.
Nachdem zwei AktivistInnen, denen 
im Zuge einer antifaschistischen Aktion bei Henning Pless 
Hausfriedensbruch vorgeworfen wird, am 4.10.2014 schließlich im Anschluss an eine Demonstration
 in Solidarität mit der kurdischen Stadt Kobanê aus einer Pizzeria 
heraus von bewaffneten Polizist_innen gekidnappt und zur Entwendung von 
Fingerabdrücken und einer unfreiwilligen Fotosession auf die Wache des 
Staatsschutzes in der Hopfenstraße verschleppt wurden, war es mal wieder
 Zeit für einen Besuch beim Neonazi Pless.
So versammelten sich 
am 6.11.2014 etwa 40 AntifaschistInnen am späten Nachmittag vor dem 
Eingang des Hauses im Kleinen Kuhberg, in dem die Heilpraxis von Pless 
sitzt, und hielten eine Kundgebung ab, um über die Repression seitens 
der Polizei im Zusammenhang mit der antifaschistischen Kampagne "An die Substanz!"
 zu berichten und, abermals, die PassantInnen und AnwohnerInnen über das
 Treiben von Henning Pless aufzuklären. Während der einstündigen Aktion 
wurden zwei Redebeiträge zu den Hintergründen des Auflaufs
 gehalten, Transparente gezeigt und Musik gespielt. Das Verteilen von 
Flugblättern wurde von der Polizei im Laufe der Veranstaltung untersagt,
 da sie die Existenz der darauf ausgewiesenen presserechtlich 
Verantwortlichen bestritten. Gegen den Anmelder der Kundgebung drohten 
sie deshalb eine Anzeige an. Dass diese juristisch nicht haltbar ist 
wurde bereits bei einem sehr ähnlichen Ordnungswidrigkeitsverfahren im 
Zusammenhang mit einer Tanzdemo u.a. gegen Pless vor knapp einem Jahr 
nachgewiesen. Die Anweisung an die Polizei, abermals gegen 
antifaschistische Interventionen gegen das Heilcentrum mit absurden 
Repressionsmaßnahmen vorzugehen, erfolgte durch einen Fotografen, den 
Henning Pless offenbar eigens zur Überwachung der Kundgebung am Rande 
abgestellt hatte. Pless selbst zeigte sich nicht, sein ausführendes 
Organ fiel jedoch durch penetrantes Abfotografieren von 
Kundgebungsteilnehmer_innen auf und verzog sich, nachdem er wiederholt 
der Veranstaltung verwiesen wurde, in die Heilpraxis. Von hier versuchte
 er seinen Auftrag fortzuführen. Die erneute Fahndung der Polizei nach 
Redner_innen der Kundgebung verlief diesmal erfolglos. 
Bezeichnenderweise war einer der Anlässe der Kundgebung, dass derzeit 
ein Ermittlungsverfahren gegen einen vormaligen Kundgebungsredner wegen 
vermeintlicher Beleidigung läuft.
Die Geschehnisse im Umfeld der 
Aktion bestätigten abermals den Anlass der Kundgebung. Da Henning Pless 
offensichtlich nach wie vor versucht, sein Image krampfhaft von seinen 
nachweislichen Neonazi-Aktivitäten reinzuhalten und mit tatkräftiger 
Unterstützung der Kieler Polizei auf unterschiedlichen Ebenen gegen 
Kieler Antifas vorgeht, wird es sicherlich nicht das letzte Mal gewesen 
sein, dass er antifaschistischen Hausbesuch bekommen hat.
In diesem Sinne: Nazi sein heißt Probleme kriegen!
Immer weiter gegen Nazi-Heilpraktiker Henning Pless - gemeinsam gegen staatliche Repression!
http://www.antifa-kiel.org



