Veranstaltung mit Alex Demirović: Die große (Finanz)Krise ist noch nicht vor­über

demirovic

Veranstaltung mit Alex Demirović: Die große (Finanz)Krise ist noch nicht vor­über. Donnerstag, 13. November | 20:00 Uhr | Uni Freiburg KG1, HS 1108

 

Die Finanz- und Wirtschaftskrise scheint vorüber, jedenfalls in Deutschland. Verkündet wird die frohe Botschaft von erneutem Wachstum und Abbau der Arbeitslosigkeit. Doch keines der gesellschaftlichen Probleme ist gelöst. Die Finanzmarktakteure und VermögensbesitzerInnen verfolgen mit denselben Mechanismen wie vor der Krise ihre hohen Gewinnziele. Sie konnten sich damit trotz Krise und Kritik behaupten. Ihre Profite werden durch eine Verschuldung der öffentlichen Haushalte gesichert. Die Folgen wird die Mehrheit der Bevölkerung zu tragen und zu ertragen haben.

Hinzu kommen zahlreiche weitere Krisen: die der Ernährung, des Klimas oder der Demokratie, zwischen den Geschlechtern und Generationen, im Verhältnis zum eigenen Selbst und zu anderen, in der Ausbildung und Bildung.

Gleichzeitig kommt es zu zahlreichen Protesten, die sich aus vielen Quellen speisen. Die Herrschenden in Wirtschaft und Politik versuchen, alles zu ignorieren und auszusitzen. Schon vor langem wies Marx auf diese Ignoranz der bürgerlichen Gesellschaft im Verhältnis zu sich hin: »Perseus brauchte eine Nebelkappe zur Verfolgung von Ungeheuern. Wir ziehen die Nebelkappe tief über Aug’ und Ohr, um die Existenz der Ungeheuer wegleugnen zu können.« (Marx, Das Kapital, Bd. 1, MEW 23, S. 15).

Die Veranstaltung will dieser Ignoranz widerstehen und einen Beitrag dazu leisten, die gegenwärtigen Widersprüche und Krisenprozesse sichtbar zu machen. Der Vortrag findet am Donnerstag, den 13. November, um 20 Uhr im Hörsaal 1108 der Universität Freiburg statt.

 

Alex Demirović ist apl. Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und derzeit Fellow der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Mitglied der Redaktion der Zeitschriften »Prokla« und »LUXEMBURG« sowie Beirat des wissenschaftlichen Beirats von Attac und des Beirats des Bundes demokratischer WissenschaftlerInnen.