Nach Informationen von Radio Dreyeckland, Freiburg waren bei der erneuten Sammelabschiebung vom Flughafen "Baden-Airpark" nach Serbien und Mazedonien auch zwei Personen aus Thüringen betroffen. Da der Flug nach derzeitigen Erkenntnissen gegen 10 Uhr ging, wurden auch diese Personen in tiefster Nacht abgeholt und verschleppt.
"Es ist an der Zeit, dass die Öffentlichkeit Kenntnis darüber erlangt, wie bundesweit Menschen zusammen gesammelt werden, während die Deutschen ruhig schlafen", fordert Liese Erdmann von der Initiative fight racism and isolation. Von Bundespolizist_innen in extra bestellten Flugzeugen werden sie abeschirmt von der Zivilgesellschaft weggeschafft.
Wer hat Erkenntnisse über diese Personen aus Thüringen und kann Hinweise geben, welche Abschiebebehörde diesen erneuten dreckigen Job erledigt hat? Hinweise bitte per Email an frai{ät]riseup.net.
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(30.10.2014) 48 Personen vom Baden-Airpark abgeschoben: Tag X+1 Demo nach Abschiebung einer Freiburger Familie Nach der Abschiebung einer Familie aus Freiburg nach Mazedonien versammelten sich am Mittwoch bis zu 200 Menschen zu einer Protestkundgebung auf dem Rathausplatz. Am Dienstag war ein Abschiebecharter vom Baden-Airpark bei Karlsruhe gestartet, mit dem laut dem zuständigen Regierungspräsidium Karlsruhe insgesamt 48 Personen abgeschoben wurden, davon 33 nach Serbien und 15 nach Mazedonien. Von ihnen hatten 27 in Baden-Württemberg gelebt, 19 in Hessen und zwei in Thüringen. Das Regierungspräsidium hatte vorab erklärt, nicht alle Betroffenen seien von ihrer anstehenden Abschiebung informiert worden. Nach dem Willen der Behörden hätten gleich mehrere Familien aus Freiburg abgeschoben werden sollen. Durch die Unterstützung von Anwälten und solidarischen Personen gelang es jedoch noch, ihre Abschiebung zu stoppen. Am Tag nach der Abschiebung von Menschen aus Freiburg hatte die flüchtlingssolidarische Initiative „Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung“ zum „Tag x“ erklärt. Die TeilnehmerInnen der Kundgebung drückten an diesem Tag x+1 ihre Ablehnung von Abschiebungen aus. In einem Redebeitrag wurde die Situation der abgeschobenen Familie beschrieben: Es handelte sich um ein Paar mit zwei Kindern im Alter von 4 und 9 Jahren. Der Großvater der Kinder war bei einem gewalttätigen Angriff getötet worden. Das Haus der Familie war zerstört und abgebrannt worden. Die mazedonischen Behörden verfolgten diese Taten nicht. Für die deutschen Behörden wiederum war all das kein Grund, der Familie einen stabilen Aufenthaltsstatus zu verleihen. Mehrere RednerInnen und Redner forderten ein Ende der Abschiebungspraxis, ein humanitäres Bleiberecht für Flüchtinge aus den sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“ und einen umfassenden Winterabschiebestopp. Die Kundgebung, die von einer Sambagruppe und Sprechchören begleitet wurde, entwickelte sich zu einer spontanen Demonstration durch die Innenstadt.
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