In der Facebook-Gruppe "Friedrichroda - meine Stadt!!!!" wurde das Gerücht gestreut, dass in der Kleinstadt eine Asylbewerberunterkunft entstehen soll. Neben einer beachtlichen Anzahl von Menschen, die für Verständnis und Toleranz mit den Geflüchteten warben, setzten sich im Verlauf des Kommentarspaltenbattles mit zwischenzeitlich ca. 300 Kommentaren die Rassisten durch. Inzwischen ist der Post samt Kommentaren gelöscht. Einige Kostproben Friedrichrodaer Gastfreundschaft wollen wir hier dokumentieren. Sie spiegeln das Klima in der Kleinstadt wider.
Einige findige Rassisten, die freilich über genug Ausländer im
Freundeskreis zu verfügen meinen, um von sich zu glauben, keine
Rassisten mehr zu sein, haben schon eine Unterschriftenaktion gegen das
Heim gestartet. Ansonsten findet man die bei solchen Debatten im Land
der Zu-kurz-gekommenen üblichen "Ängste" - eine verharmlosende
Bezeichnung für den sich hinter dem Sozialneid verbergenden Rassismus.
Ein User nimmt Bezug auf unsere letztjährige Aktion
und schreibt: "Den goldenen Scheisshaufen haben wir mehr als verdient,
wenn ich das hier so lese....die NPD reibt sich schon die Hände." Recht
hat er. Während der jährliche Naziaufmarsch zum Volkstrauertag bisher
niemand gestört hat, löst schon der Verdacht, dass Flüchtlinge nach
Friedrichroda kommen könnten, Entsetzen bei den Eingeborenen aus.
Die Empathie ist ein Stiefkind aus Deutschland.
Infos über den diesjährigen Naziaufmarsch in Friedrichroda und die Vorabenddemo in Gotha auf: www.volkstrauertag-abschaffen.tk