(BS) Soli-Demo für Sand im Getriebe

01 Demo BS 18.10.

Hier ein paar Eindrücke von unserer Demo für Sand im Getriebe in Wort und Bild.

Vergleichsweise geruhsam ging es bei unserer Demo in Braunschweig zu. Deshalb aber nicht minder erfolgreich. Punkt 13 Uhr rückten wir mit zwei Wägen an und verwandelten den Kohlmarkt kurzerhand in unser persönliches Freiluftwohnzimmer: Teppiche ausgerollt, Sofas drauf gestellt, Tisch mit heimischer Begrünung davor, Musik an! (für eine sehr passende musikalische Untermalung sorgte im übrigen das DJ-Pult vom „Info“stand der Ärzte ohne Grenzen gegenüber).

 

Die Polizei trat, von einer absurden Streitigkeit am Rande über Schadensersatzforderungen für eine von einem Hund angepinkelte Jacke, zu keiner Zeit offensichtlich in Erscheinung – ein bisschen und vor allem angenehm überraschend, hatte es eine solche Demo hier wenn überhaupt doch schon seit Jahren nicht mehr gegeben. Aber warum Dinge bemängeln, deren Mangel keiner ist? So konnten wir ungestört unter strahlend blauem Himmel unseren Spass in der Innenstadt haben.

 

In gemütlicher Atmossphäre stand der Protest nun natürlich im Vordergrund. Mit Transpi, Redebeiträgen, Stellwand und Flyer brachten wir den PassantInnen die Geschichte und aktuelle Situation von SiG näher. Die waren in der Annäherung zwar manchmal etwas schüchtern, generell aber interessiert und aufgeschlossen, haben uns teils auch ihren Unmut über das Geschehen in Freiburg und ihr Wohlwollen gegenüber dem Wagenleben kund getan. Zwei betagtere Frauen ließen sich gar einen Blick ins Innere gewähren, da sie Wägen als Möglichkeit für ein gemeinsames Wohnen im Alter in Betracht ziehen.

 

Nach vier Stunden war der „Spuk“ dann aber auch wieder vorbei. An harten Fakten bleiben nun Spenden für SiG und selbst bemalte Protestpostkarten an OB Salomon, die auf unserer Soli-Herbstkneipe am kommenden Samstag sicherlich noch mehr werden.

 

Großartig, dass es ein so lebhafter Aktionstag in vielen Städten und inbesondere auch in Freiburg geworden ist. Hoffentlich ist es eine bleibende Mahnung an die Verantwortlichen für Vertreibung, Enteignung und Repression. Wir können uns wehren! Und je härter ihr meint „durchgreifen“ zu müssen, desto eher gedeiht der Unmut auch jenseits unserer Plätze und Gruppen. Dafür werden wir sorgen.

 

Viele winkende Hände aus Braunschweig an euch alle.