Humboldts Ende? Der Um- und Abbau des Bildungswesens unter neoliberalen Vorzeichen




Freitag 20.11.2009. 18.30 Uhr, Raum: P3 (Philosophicum)
Humboldts Ende? Der Um- und Abbau des Bildungswesens unter neoliberalen Vorzeichen

Die Strukturen der bundesdeutschen Universitäten werden vor dem Hintergrund der Leistungsanforderungen einer postmodernen Wissensgesellschaft zunehmend als überholt begriffen. Vergleichsweise schwach ausgeprägte Hierarchien, das Kollegial- und Anciennitätsprinzip sowie die Freiheit von Forschung und Lehre werden unter Verweis auf den Bologna-Prozess ebenso neu strukturiert wie Studiengänge und Finanzierungsmodelle. Auf der politischen Agenda steht – neben durchaus lobenswerten Reformmaßnahmen – vor allem die „Verschlankung“ der Hochschule, was neben der Universitätsverwaltung vor allem vermeintlich exotische Fachrichtungen betrifft. Durch Studiengebühren werden nicht bloß die Haushaltsbudgets der „Gebührenzahler/innen“ belastet und viele junge Menschen, die aus sozial benachteiligten Familien stammen, von der Aufnahme eines Hochschulstudiums abgehalten, sondern Studierende zu „Kunden“ gemacht, die eine Konsummentalität ausbilden (sollen) und ihr „Humankapital“ verwerten (wollen).

Referent: Tim Engartner, Dr. phil., Jg. 1976, studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Bonn, Oxford und Köln. Seit Abschluss seiner Promotion über die Privatisierung des deutschen und britischen Bahnwesens arbeitet er an der Universität zu Köln im Bereich der
politischen und ökonomischen Bildung.

 

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