Verehrte Menschen des guten Geschmacks,
die Anarchistisch Syndikalistische Jugend Bonn ruft dazu auf, am 11. Oktober
2014 um 14 Uhr unter dem Motto „Anarchismus - Selbstbestimmt. Herrschaftsfrei.
Erreichbar.“ auf die Straße zu gehen. Wir starten um 14:00 Uhr am Kaiserplatz
in Bonn und möchten mit einer Kundgebung um 16:00 Uhr am Frankenbadplatz
abschließen.
Mit dieser Demonstration möchten wir auf die Idee des Anarchismus aufmerksam machen und für ihn werben. Entgegen der geläufigen Meinung sind wir keine „Truppe von gewaltbereiten Chaoten“, sondern eine Gruppe von engagierten Menschen, die für eine andere Welt eintreten. Mit unserer Demonstration möchten wir Menschen außerhalb unserer Zusammenhänge erreichen. Um dem landläufigem Vorurteil entgegenzutreten bitten wir euch, möglichst vornehm gekleidet in Abendkleidern oder Anzügen zu erscheinen. Wer gar keine bonzigen Kleider zu Verfügung hat, ist natürlich auch herzlich eingeladen unserem Aufruf zu folgen.
Wie innerhalb der Szene wohl hinreichend bekannt sein dürfte, treten wir für
ein solidarisches Miteinander ein, in dem Menschen frei von Diskriminierung
leben können. Jede*r soll sich der Unterstützung und Solidarität der
Gemeinschaft sicher sein, Grundlage für unser Zusammenleben ist der
gegenseitige Respekt. Unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, ein
herrschafts- und hierarchiefreies Leben zu gestalten. Und das ohne kapitalistische
Kackscheiße.
Herrschaftsfrei bedeutet für uns, dass wir keine Macht und Befugnisse an
Personen delegieren wollen, die dann für die Gemeinschaft Entscheidungen
treffen. Entscheidungen werden nicht nach bloßem Mehrheitsprinzip gefällt, eine
Konsenskultur ist das Ziel.
Das Alles soll keine reine Träumerei und eine unerreichbare Utopie sein. Wir
halten unsere Ziele für langfristig erreichbar. Auf dem Weg dorthin ist ein
langer Atem notwendig, denn eine Welt muss umgestürzt werden ohne die eigenen
Ideale und Werte mit Füßen zu treten. Leider können wir uns auf kein „Ende der
Geschichte“ verlassen, sondern müssen selbst an einer Welt wie wir sie gerne
hätten, arbeiten.
Es gibt jedoch in der Gesellschaft Tendenzen, die unseren Vorstellungen von
einem freien Leben in Würde widersprechen. Daher setzen wir uns entschlossen
gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, Sexismus, und andere
menschenfeindliche Ideologien ein. Der Weg zur „befreiten Gesellschaft“ kann
nicht über eine Diktatur führen, Machtpositionen neigen dazu, in erster Linie
für ihre Selbsterhaltung zu sorgen.
Die von uns geforderte Solidarität soll bei möglichst vielen Menschen Mut
schaffen, für sich und für andere einzutreten. Unterstützung untereinander und
Menschen außer unserer „linken Zusammenhänge“ schafft eine Form des
Zusammenlebens ohne Existenzangst und ein aus Konkurrenz resultierendem Hass.
Und deshalb: Raus auf die Straße, rein ins schöne Leben!
11. Oktober 2014, 14:00 Uhr, Bonn Kaiserplatz
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