Protestaktion gegen die Brutalität der Terrorgruppe „Islamischer
Staat“ (IS) in Kobani-Rojava (West- Kurdistan)
Kundgebung in Karlsruhe // Samstag, den 27.09.2014 um 12.00 Uhr // Ludwigsplatz in Karlsruhe
Infostand des kurdischen Vereins von 10.00 bis 15.00 Uhr
Weder religiöser Fanatismus noch Staatsterrorismus – Widerstand
gegen Rassismus, Nationalismus und Krieg!
Stoppt die Massaker der Klerikalfaschisten von IS in Syrien
und im Irak!
Mit der Losung „Solidarität mit dem Widerstand von Sengal bis Kobanê eintreten“ haben am 19.9. in mehr als 20 Städten in Deutschland Demonstrationen und Kundgebungen stattgefunden, die die unmenschlichen Angriffe des IS verurteilen.
Der Verein Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in
Deutschland (NAV-DEM) ruft alle Menschen dazu auf, sich an den
Protesten gegen die aktuellen Angriffe des IS auf Kobane zu
beteiligen. Die in den letzten Jahren errichtete Selbstverwaltung
mit seinen demokratischen Strukturen wird nun mit denen im Irak
erbeutet schweren Waffen von den Djihadisten angegriffen.
Nachdem der IS sich aus der Region Sengal von den Kämpfern der Volksverteidigungskräfte der HPG, YPG-Einheiten, Peshmerga und Selbstverteidigungseinheiten von Sengal zurückgedrängt wurde, konzentriert er nun seine Angriffe auf die Region Kobane. Wir appellieren an alle demokratischen Kräfte in Deutschland sich mit diesem Widerstand zu solidarisieren und an den Demonstrationen teilzunehmen.
Der Widerstand in Kobane gegen die Angriffe des IS, der mit
unmenschlichen Methoden attackiert, ist ein gemeinsamer Kampf vieler
Ethnien. Sie verteidigen gemeinsam die Rojava Revolution, die für
Freiheit, Gleichberechtigung und das friedliche Nebeneinander
verschiedener Konfessionen eintritt.
Stoppt die IS-Angriffe auf Kobanê - Solidarität mit Rojava
Waffenlieferung der Türkei an den IS hält weiterhin an
Pulverfass Naher Osten / Kurdistan
Der Nahe Osten gleicht weiterhin einem Pulverfass. Die
menschenverachtende Organisation Islamischer Staat (IS) terrorisiert
zunehmend die gesamte Region. Neben den kurdischen Gebieten im
Nordirak, wo sie fortwährend Kurden (v.a. ezidische), Christen und
Turkmenen massakriert – Mossul und Tikrit wurden bereits eingenommen
– greifen sie seit Mitte September wieder verstärkt und mit aller
Brutalität die Region Kobane in Nordsyrien an. Bereits Mitte des
Jahres war das Gebiet Zielscheibe der Terrororganisation.
Allein bis zum 18.09.14 mussten aufgrund der Angriffe des IS 21
Dörfer evakuiert werden, tausende Menschen flüchteten. Gerät die
Region Kobane unter die Kontrolle der IS sind weitere Massaker mit
tausenden Toten und hunderttausenden Flüchtlingen vorprogrammiert.
Rojava als demokratisches Modell im Nahen Osten
Kobane ist eines von drei Kantonen in Rojava
(Westkurdistan/Nordsyrien), wo im November 2013 die Autonomie mit
einer demokratischen Verfassung unter Beteiligung aller religiösen
und ethnischen Gruppen ausgerufen wurde. Mit dem Aufbau der
basisdemokratischen Selbstverwaltungsstrukturen in Rojava besteht
eine demokratische Alternative für den gesamten Mittleren Osten,
jenseits von nationalistischen, religiös-fundamentalistischen,
patriarchalen und kapitalistischen Vorstellungen. Zum Schutz dieser
demokratischen Errungenschaften gründeten die
Selbstverteidigungskräfte der Kantone in Rojava mit mehreren zur
Freien Syrischen Armee gehörenden Kampfverbänden das Bündnis Burkan
El Firat, um gemeinsam in der Region Kobane gegen den IS vorzugehen.
Türkei unterstützt IS
Dieses demokratische Modell in Rojava ist Terrorgruppen wie El
Kaida, El Nusra und IS ein Dorn im Auge, ebenso auch regionalen und
internationalen Kräften. Medienberichten zufolge soll militärisches
Rüstzeug mit einem Zug an die türkisch-syrische Grenze gebracht
worden sein, wo sie von IS-Kämpfern entgegen genommen wurden. Trotz
internationalen Drucks weigert sich die Türkei, aktiv Stellung gegen
den IS zu beziehen. Bereits in der Vergangenheit war im Zusammenhang
mit Angriffen auf Rojava immer wieder von türkischer Unterstützung
für die Islamisten berichtet worden. Diese offensichtliche
Unterstützung durch die türkische AKP-Regierung, die ihre
Militärpräsenz an der Grenze zu Kobane verstärkt hat, erfolgt vor
den Augen der Weltöffentlichkeit.
Während die Angriffe der Terrormiliz IS im Irak und Südkurdistan
Anfang August diesen Jahres mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und
verurteilt wurden, werden die Angriffe der selben Terrorgruppe auf
Rojava weitgehend unbeachtet gelassen.
Wir rufen die internationale Öffentlichkeit dazu auf, ihr Schweigen
gegen die brutalen Angriffe des IS in Rojava zu brechen. Die
internationalen Kräfte müssen dafür sorgen, dass die Türkei die
offensichtliche Unterstützung der Organisation Islamischer Staat
unterbindet. Ohne die Unterstützung durch diese Staaten zu
unterbinden, wird die IS nicht wirksam bekämpft werden können.
Der Kampf gegen den IS darf nicht punktuell und regional, sondern
muss global, einheitlich und konsequent geführt werden.
V.i.S.d.P.:NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der
KurdInnen in Deutschland)
Email: info@navdem.com;
www.navdem.com