Vortrag: "Entschwörungstheorie” mit Daniel Kulla

Plakat zu Daniel Kulla "Entschörungstheorie"

"Chemtrails" verpesten den Luftraum der Bundesrepublik, am Absturz von Flug MH17 sind die Illuminaten schuld, eine "Homolobby" zieht im Hintergrund die Fäden bei ARD und ZDF und die Kämpfer des Islamischen Staates stehen in Wirklichkeit auf der Gehaltsliste der CIA und des Mossads - dies sind nur einige Beispiele dafür, dass sich Verschwörungstheorien auch im Jahr 2014 in Deutschland und weltweit nachhaltiger Beliebtheit erfreuen.

 

Die Beschäftigung mit Verschwörungsdenken zerfällt jedoch besonders in Deutschland vorwiegend in unkritisches Durchwinken einerseits und akademisch-elitäres Bashing andererseits. Einen anderen Ansatz versucht der Autor und Musiker Daniel Kulla, der das Thema für eine kritische Diskussion überhaupt erst zugänglich machen und die dafür wichtigen Fragen aufzuwerfen will und sich deshalb mit den Mechanismen hinter verschwörungsideologischem  Denken auseinandersetzt.


In seinem Buch "Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt" betont Kulla die Besonderheit des modernen Verschwörungsdenkens gegenüber früheren Formen; es werden nicht mehr wilde Spekulationen aufgrund unzureichender Informationen angestellt, stattdessen findet eine Reduktion trotz verfügbarer Informationen statt. Dabei kleidet sich moderne Verschwörungsideologie in das Gewand etablierter Autoritäten aus Politik, Geschichts- und Naturwissenschaften und übertrifft diese in der Wirkung beim Publikum in vielen Fällen. Dieser von Kulla als “Travestie” bezeichnete Mechanismus gehört zu den wichtigsten Verbreitungsweisen des Verschwörungsdenkens und sollte nicht durch die üblichen Reaktionen bestärkt werden.


Daniel Kulla ist Autor, Musiker und Lektor. Er lebt in Berlin, arbeitet zu Themenschwerpunkten wie “Entschwörungstheorie”, „kommunistische Aufstände“ oder Rausch, schreibt zeitweise für die Jungle World und produziert als Classless Kulla elektronische Musik.

 

Votrag und Diskussion mit Daniel Kulla

 

Montag, 6. Oktober um 20 Uhr

Uni Freiburg: KGI, HS 1098


Antifaschistische Initiative Freiburg
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