Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: Vor der libyschen Küste ist ein Boot mit 200 Menschen an Bord gekentert. Nur wenige Menschen konnten gerettet werden.
- Ein mit etwa 200 afrikanischen Flüchtlingen besetztes Boot ist am Sonntagabend in der Nähe von Tripolis gesunken. Nur 36 Insassen konnten gerettet werden.
- Erst Ende August wurden in Libyen die Leichen von 170 Flüchtlingen aus einem verunglückten Schiff geborgen.
Flüchtlingsboot vor libyscher Küste gekentert
Beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, sind vor der libyschen Küste mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat unter Berufung auf die Marine. Nur 36 Schiffbrüchige seien gerettet worden, nachdem das Boot gekentert war.
"Eine große Zahl von Leichen trieb im Wasser", sagte der Marinesprecher. "Uns fehlten die Mittel, um die Toten herauszuholen, vor allem, weil es Nacht wurde - wichtiger war, die Überlebenden zu retten."
Insgesamt hätten etwa 200 Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern versucht, mit dem Boot illegal nach Europa zu gelangen. Das Unglück ereignete sich unweit der Hafenstadt Tadschura etwa 20 Kilometer östlich der libyschen Hauptstadt Tripolis.
Zahl der Flüchtlinge könnte wegen Lybien-Krise steigen
Im südlichen Mittelmeer ertrinken immer wieder Flüchtlinge, die mit seeuntüchtigen Booten die gefährliche Überfahrt in Richtung Europa wagen. Erst Ende August waren in Libyen nach einem Schiffsunglück die Leichen von 170 Flüchtlingen geborgen worden.
Angesichts der instabilen politischen Lage ist Libyen zu einem Ausgangsort des illegalen Menschenschmuggels in Richtung Europa geworden. Experten befürchten, dass die Zahl der Flüchtlinge angesichts der Krise in Libyen weiter ansteigen wird.