Polizist schießt Cottbuser in den Kopf

Erstveröffentlicht: 
22.08.2014

Cottbus In Cottbus hat sich ein schwerer Zwischenfall bei der versuchten Festnahme eines Mannes ereignet. Ein Schuss aus der Dienstpistole eines Polizeibeamten traf den 37-Jährigen in den Kopf. Er schwebt in Lebensgefahr.

 

Ein Polizeibeamter hat in der Nacht zum Freitag in Cottbus einen 37-Jährigen durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Cottbus mit. Die Kugel habe sich aus der Dienstwaffe gelöst, als der Beamte sich dem Auto näherte, in dem der Mann als Beifahrer saß, so die Ermittlungsbehörde. Nach RUNDSCHAU-Recherchen durchschlug die Kugel aus der Dienstwaffe die Windschutzscheibe. Auf dem Fahrersitz des Wagens soll die Lebensgefährtin des angeschossenen Mannes gesessen haben. Der Schwerverletzte wurde noch in der Nacht notoperiert. Sein Zustand war Freitagmittag nach Auskunft der Staatsanwaltschaft "kritisch".

Der 37-Jährige, gegen den mehrere Verfahren wegen Wirtschaftskriminalität laufen, sollte am Donnerstagnachmittag festgenommen werden. Seine Wohnung war durchsucht und dabei Beweismittel sowie ein Sturmgewehr der Marke "Kalaschnikow" gefunden worden. Sachverständige prüfen nun, ob es sich dabei um eine schussfähige Waffe oder eine Attrappe handelt.

Nach der Wohnungsdurchsuchung hatten Polizisten die Wohnung des Cottbusers observiert. Als er dann kurz nach Mitternacht als Beifahrer in einem Auto auftauchte, stoppten die Beamten das Fahrzeug. Dann fiel der lebensgefährliche Schuss.

Gegen den Schützen wurde ein Ermittlungsverfahren zur Klärung der Umstände für den Gebrauch seiner Dienstwaffe eingeleitet. Das Brandenburger Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.