Brandanschlag auf Truppenübungsplatz

Unbekannte haben auf dem Truppenübungsplatz Altmark einen Bagger angezündet. Der Schaden: rund 450.000 Euro.
Erstveröffentlicht: 
24.08.2014

Auf dem Truppenübungsplatz in der Altmark ist am Sonnabend ein Brandanschlag gegeben. Ein Polizeisprecher sagte MDR SACHSEN-ANHALT, auf dem Gelände sei am Abend ein Bagger angezündet worden. Bei einem Lkw und einem Baucontainer wurden Scheiben eingeworfen.

 

Baufahrzeuge einer Privatfirma angezündet

 

Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT entdeckte ein Bundeswehr-Hubschrauber am Sonnabend kurz nach 19 Uhr eine Rauchsäule. Die Feuerwehr konnte die Flammen löschen, doch der Bagger brannte aus. Wie Polizei und Bundeswehr weiter mitteilten, gehörte der Bagger einer privaten Firma, die mit Renaturierungsarbeiten auf dem Truppenübungsplatz beschäftigt war.

Vor Ort wurde ein nicht gezündeter Brandsatz sichergestellt. Außerdem fanden sich Blutspuren, weil sich ein Täter an den eingeschlagenen Scheiben verletzt hatte. Die Polizei konnte DNA sicherstellen. Direkt auf dem Gelände des Übungszentrums war es der erste Anschlag dieser Dimension. Die Höhe des Schadens schätzte der Besitzer der Baufahrzeuge auf 450.000 Euro.

Der Anschlag könnte im Zusammenhang mit einem Antikriegs-Camp stehen. Vor gut einer Woche hatten sich Bundeswehrgegner in der Nähe des Truppenübungsplatzes versammelt und diesen auch dreimal besetzt. Die Proteste in der Colbitz-Letzlinger Heide verliefen weitgehend friedlich. Am Sonnabend gab es Mahnwachen und einen Fahrradkorso. Die letzten Aktivisten, die auf den Truppenübungsplatz eingedrungen waren, hätten ihn am Samstagabend freiwillig wieder verlassen, teilte die Polizei mit. Sie hatte rund 500 Beamte vor Ort. Die Bundeswehr bilanzierte bis zum Sonntag Schäden von rund 22.000 Euro - durch geschotterte Bahngleise, die Zerstörung von Schildern und Schmierereien.

 

Nicht der erste Anschlag

 

In der Nähe des Truppenübungsplatzes hatte es bereits Ende Juli 2013 einen Brandanschlag gegeben. In einer Kaserne im nahen Havelberg hatten Unbekannte laut Polizei mehrere Brand- und Sprengsätze deponiert. Verletzt worden sei niemand, doch seien mindestens 16 Fahrzeuge unter einem Hallendach zerstört worden.

Der Schaden wurde nach dem Anschlag auf mindestens zehn Millionen Euro geschätzt. Die Polizei setzte eine Belohnung von 20.000 Euro für Hinweise auf den oder die Täter aus.