Pressemitteilung: Symbolische Solidarität mit der Gerhart Hauptmann Schule in Stuttgart

Symbolische Solidarität in Stuttgart 1

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben am Sonntag Abend, den 06.07.2014, den Eingang der Ausländerbehörde in Stuttgart Mitte symbolisch mit Absperrband abgesperrt. An das Band haben wir noch Bilder angebracht, die die Bedingungen aufzeigen für die die Ausländerbehörde und die rassistische Politik der BRD verantwortlich sind: Bedingungen in Flüchtlingsheimen, von Gewalt an Flüchtlingen seitens der staatlichen Behörden, sowie von der militärischen Absperrung an den Grenzen Europas.

 

Mit dieser Aktion möchten wir unsere symbolische Solidarität mit den Geflüchteten in der Gerhart Hauptmann Schule in Berlin ausdrücken, die tagelang von der Polizei belagert und eingekreist wurden. Die BesetzerInnen und Menschen, die sich solidarisierten wurden seitens der Polizei attackiert und es kam zu zahlreichen Übergriffen auf Flüchtlinge.

 

Zwar gibt es jetzt eine Einigung, dies ändert aber nichts an der generellen rassistischen Politik, die Flüchtlinge

- in Heime pfercht, die mehrere Kilometer von der nächsten Stadt entfernt sind,

- unter menschenunwürdigen Bedingungen leben lässt,

- vom sozialen und kulturellen Leben ausschließt,

- illegalisiert und

- abschiebt in Länder, die sie nicht mal kennen, in denen sie verfolgt werden oder an Hunger leiden.

 

Diese Politik ist eng verknüpft mit den Verhältnissen in denen wir zu leben haben, in denen der Mensch weniger zählt als der Profit und in denen Menschen in „profitable“ und „nicht profitable“ Menschen eingeteilt werden.

 

Die Widersprüchlichkeit der Flüchtlingspolitik wird dabei offensichtlich, wenn wir einen Blick auf das Weltgeschehen werfen: So werden überall auf der Welt Kriege geführt und die BRD mischt und verdient direkt oder indirekt – als einer der größten Waffenexporteure – an allen „Kriegsherden“ mit. Die Kriege verursachen in den Ländern ein Bild der Verwüstung: Verelendung, Armut, Hunger greifen um sich, sowie eine zerstörte Infrastruktur, die die Möglichkeit auf ein Leben verhindern. Menschen flüchten vor diesen Bedingungen auf der Suche nach einer besseren Zukunft, die sie in Europa oder in Deutschland zu finden hoffen. Falls sie den beschwerlichen und abgesicherten Weg hierher schaffen und nicht in ein Lager am Rande Europas gesteckt oder auf dem Meer zum sterben gelassen werden, dann sind sie den oben angeschnittenen Bedingungen ausgesetzt.

 

Wir können und wollen diese Politik nicht akzeptieren und senden mit unserer kleinen Aktion ein solidarisches Zeichen an die Geflüchteten in Berlin, Nürnberg, Stuttgart und überall.


Mehr Infos unter:
http://thecaravan.org/
http://www.thevoiceforum.org/

http://asylstrikeberlin.wordpress.com/

 

Solidarische Menschen