An diesem Wochenende findet das Treffen des extrem rechten Dachverbandes der Schülerburschenschaften Allgemeiner Pennäler Ring (APR) in Berlin statt. Veranstaltungsort ist das Haus der Berliner Burschenschaft Gothia in der Königstraße 3 in Zehlendorf. Hier befinden sich auch die Räumlichkeiten der Schülerburschenschaft Iuvenis Gothia.
Die im APR organisierten Bünde sind mehrheitlich reine Männerbünde. Eine Ausnahme ist dieszbezüglich die Pennale Burschenschaft Chattia Friedberg zu Hamburg. Die Aufnahme von Frauen ist verbandsintern jedoch umstritten. Die Chattia fiel in den letzten Jahren regelmäßig durch personelle Überschneidungen zur extremen Rechten auf. So gab es u.a. Doppelmitgleidschaften in der Chattia und der NPD.
Der APR ist organisatorisch eng verbunden mit dem Verband der Deutschen Burschenschaft, welcher in den letzten Jahren aufgrund seines Rassismus, völkischen Nationalismus sowie Sexismus regelmäßig in die Schlagzeilen geriet.
Im 2005 veröffentlichten "Geleitheft der konservativen Jugend - Identitätssuche, Pflichterfüllung und Rebellion" beschreibt der APR wie er sich eine zukünftige Jugend wüscht:
„Jugend unseres Volkes! [... ] Erhebe dich aus den Trümmern unserer Zeit, befreie dich von allem, was dich peinigt – breite deine Flügel über unser ew‘ges Vaterland und benetze sie mit deinem Schweiß und Blute [...] ignoriere die Schwätzer und achte deine Führer!“
Der Veranstaltungsort in der Königstraße 3 dient immer wieder für Treffen der Neuen-Rechten. In den vergangenen Jahren wurde u.a. Michael Paulwitz, Schriftleriter der Burschenschaftenlichen Blätter und Junge Freiheit-Autor, eingladen. Außerdem finden immer wieder Veranstaltungen mit Bezug zum rechten Think-Tank Institut für Staatspolitik statt. Aber auch CDU-Politiker wie Jörg Schönbohm gastierten hier. Im Jahr 2006 zeigte man in der Villa die „Kleine Deutsche Kunstausstellung“ mit Werken verschiedener NS-Künstler.
Schülerburschenschaften dienen der extremen Rechten immer wieder für die Anwerbung von Nachwuchs. Dass dies zum Teil auch gelingt und nicht zu unterschätzen ist, zeigt ein Blick auf die Liste der Alten Herren des APR. Hier finden sich u.a:
Nobert Weider (Wiking-Jugend / FAP / später Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn)
Felix Menzel (Blaue Narzisse/ Sezession)
Thorsten Heise (NPD-Vizevorsitz Thüringen)
Das Mensurfechten ist für Samstagmorgen (05.07.) angesetzt. Hier wird sich mit stumpfen Säbeln auf den nackten Oberkörper geschlagen, wobei Quetsch- und Risswunden entstehen.