INPUT-Vortrag: Care-Revolution: Einführendes zu einem aktuellen feministischen Kampfkonzept
Care-Revolution ist ein Schlagwort, das seit kurzem als ein scheinbar neues politisches Konzept in der Linken von sich reden macht. So gab es etwa während der letztjährigen Blockupydemonstration in Frankfurt eine Care -Block und fand im März diesen Jahres in Berlin eine gutbesuchte Aktionskonferenz zu dem Thema statt. Das Konzept de Care-Revolution fokussiert auf einen in der klassischen Linken oft vernachlässigten gesellschaftlichen Bereich. Es geht um den aus historischen Gründen zum größten Teil von Frauen im familiären Kontext erledigte Bereich der Fürsorge und der sozialen Reproduktion. Also all jene zwischenmenschliche Arbeiten, die zur Erzeugung und Wiederherstellung der menschlichen Arbeitskraft benötigt sind (Erziehung, Kochen, Putzen, emotionale Zuneigung, Gesundheitsversorgung, Pflege), und die unter kapitalistischen Verhältnissen systematisch abgewertet und teilweise gar nicht als „richtige“ Arbeit anerkannt werden.
In dem Vortrag soll folgenden Fragen nachgegangen und vor allem mit Euch diskutiert werden:
Welche gesellschaftlichen Phänomene lassen sich mit dem Begriff fassen? Inwiefern unterscheiden sich Care-Arbeiten von denen in der „produktiven“ Lohnarbeit? Warum sind Care-Arbeiten unter kapitalistischen Vorzeichen immer besonders prekär? Inwiefern lässt sich im Neoliberalismus eine Verschärfung in diesem Bereich beobachten, der zu einer veritablen Krise der sozialen Reproduktion führt? Warum ist die Care-Revolution ein originär feministischer Kampf? Auf welche früheren feministischen Diskussionen wird dabei zurückgegriffen? Wie lassen sich effektive Kämpfe in diesem Bereich führen?
Der Referent Julian Volz hat in Frankfurt am Main Politikwissenschaften studiert und nahm an der Care-Revolution-Konferenz im März teil.
Mi. 09.07.2014 / 20 Uhr
Art Canrobert / Rastatt
Karlstr.23 / Hintereingang
INFOS: inputrastatt.wordpress.com / art-canrobert.de