Protestierende demolieren SPD Zentrale in St.Pauli

Erstveröffentlicht: 
08.06.2014

Nach der Eskalation der Sitzdemonstration vor dem Rathaus am Donnerstag gingen am Freiatg erneut zahlreiche Hamburger auf die Straße. Sie wollten gegen Polizeigewalt protestieren.

 

Während die Polizei die Teilnehmerzahl der Gruppe, die vom neuen Pferdemarkt in Richtung Schulterblatt zog, auf etwa 600 bezifferte, sprachen die Demonstranten von 800 bis 1000 Menschen.

Es wäre ein schönes Zeichen gewesen, wenn beide Seiten friedlich geblieben wären. Doch auf Höhe der Susannenstraße flogen Böller und Flaschen in Richtung der Polizisten, die die Demo überwachten. Die Heckscheibe eines geparkten Wagens ging zu Bruch, ebenso Fenster und Haustüren entlang der Strecke.

Der Zug wurde daraufhin von der Polizei eingekesselt. Es kam erneut zu Handgreiflichkeiten.

Schließlich kehrten etwa 400 der Demonstrierenden zurück zum Neuen Pferdemarkt, wo die Polizei sie allerdings nicht weiterziehen ließ. Wasserwerfer standen bereit. Es hieß, dass kein Versammlungsleiter gefunden werden kann, die Demo deshalb nicht erlaubt werden könne.

Generell hielt sich die Polizei zurück. Die Teilnehmer verliefen sich vom Neuen Pferdemarkt aus recht bald, schließlich waren nur noch etwa 100 Menschen vor Ort.

Daraufhin lieferten sich verbliebene Demonstranten in der Schanze ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Gruppen von bis zu 100 Menschen liefen durch die Schanze, es kam zu Farbschmierereien und Sachbeschädigungen, besonders zu zerbrochenen Scheiben. Das SPD-Büro an der Clemes-Schultz-Straße wurde mutwillig beschädigt.

Mehrere Straßen wie die Feldstraße oder die Max-Brauer-Allee wurden zeitweise abgesperrt, der Verkehr stockte. Die Stimmung der verbliebenen Demonstranten war aufgeheizt. Es gab mindestens eine Festnahme.

Gänzlich aufgelöst hat sich die Demonstration, die zuletzt ja längst keine solche mehr war, erst gegen halb eins in der Nacht.