Demonstrationen, Verhandlungen,
Besetzungen, die Zusammenarbeit mit dem Mietshäusersyndikat und nun
am 24. Oktober mal wieder die Nachttanzdemo: Der Kampf um Freiräume
in Heidelberg geht weiter!
Vor zehn Jahren wurde das autonome Zentrum in Heidelberg geräumt. Seit dem gab es immer wieder Aktionen, Besetzungen, Demonstrationen und Verhandlungen. Zuletzt erneut um das ehemalige Bahnbetriebswerk das bereits vor zehn Jahren in Heidelberg im Gespräch war. Bereits während der Aktionswoche vor einem Jahr, deren Höhepunkt die Nachttanzdemo war, stellte sich heraus, dass die Stadt sich gegen das Konzept eines selbstverwalteten Bahnbetriebswerks entschieden hatte. Seit diesem Jahr wird nun an der Idee, ein Haus in Zusammenarbeit mit dem Mietshäusersyndikat zu kaufen, gearbeitet. Trotzdem darf auch dieses Jahr keine Nachttanzdemo fehlen.
Ein Überblick über die letzten Jahre
Als vor zehn Jahren das autonome Zentrum in Heidelberg geräumt wurde, versprach die Stadt und die damalige Oberbürgermeisterin baldigen gleichwertigen Ersatz. Recht schnell war das ehemalige Bahnbetriebswerk beim Ochsenkopf im Stadtteil Pfaffengrund-Wieblingen im Gespräch. Doch in der Abstimmung des Gemeinderats entschied man sich dann doch dagegen und so kam es, wie es meistens kommt, die Stadt ignorierte das Thema schließlich...
In den darauffolgenden Jahren gab es immer wieder Demonstration und Besetzungen, wobei letztere aber grundsätzlich geräumt wurden, wie beispielsweise die Casa Loca 2003. In den folgenden Jahren wurde die Szene auch etwas kleiner und 2006 wurde es schließlich recht still...
Doch in den letzten Jahren nehmen die Aktionen wieder zu. 2007 fanden fast monatlich kleinere Aktionen statt. 2008 fanden die internationalen Aktionstagen zu Freiräumen am 11. und 12. April statt (http://de.indymedia.org/2008/04/214012.shtml) und es kam im Juni zu einer Besetzungsparty (http://de.indymedia.org/2008/06/220068.shtml)
Schließlich wurde auch wieder mit der Stadt verhandelt, ausgerechnet um jenes ehemalige Bahnbetriebswerk, das vor zehn Jahren schon leer stand und immer weiter verfällt. Auf dem Gelände sollte schließlich die Aktionswoche für ein neues selbstverwaltetes Zentrum stattfinden. Nach einem anscheinend einschüchternden Anruf der Kripo (Abteilung Staatsschutz) bekam die entsprechende Genossenschaft jedoch nach eigenen Angaben kalte Füße und stellte das Gelände nicht zur Verfügung, die Aktionswoche fand dann in anderen Räumlichkeiten trotzdem statt. (http://de.indymedia.org/2008/10/229913.shtml) Gleichzeitig entschieden sich die Stadt Heidelberg und der Jugendgemeinderat, dass es zwar möglich sei, im Bahnbetriebswerk ein Kulturzentrum einzurichten, dass dieses aber weder selbstverwaltet sein darf, noch für außerparlamentarische Politik zur Verfügung stehen darf. Zeit sich neu zu orientieren...
2009 Mietshäusersyndiakt und Anarres
Nachdem die Verhandlungen mit der Stadt gescheitert waren, wurde auf mehreren Plena entschieden, in Zusammenarbeit mit dem Mietshäusersyndikat ein Haus zu kaufen und so ein selbstverwaltetes politisches Kulturzentrum aufzubauen und das ganze mit sozialem Wohnen zu verbinden. Dieses Projekt läuft unter dem Namen Anarres. Noch vor Spenden sind dabei Direktkredite das hauptsächliche Finanzierungsmodell. Menschen leihen Geld, anstatt es auf dem Sparkonto zu haben, an Anarres, direkt ohne Bank. Dafür bekommen sie nach Wahl keine oder geringe Zinsen. Mit diesem Geld als Eigenkapital wird das restliche Geld bei Banken (vermutlich GLS) geliehen und das Haus gekauft. Anstatt Miete werden dann die Kredite abgezahlt.
Im Augenblick werden nur Direktkreditzusagen gesammelt, also das Menschen sich bereti erklären, einen Direktkredit zu geben, wenn das Haus gekauft wird. Geplant ist aber bald schon, das Geld auch jetzt schon an Mietshäusersyndikatsstrukturen leihen zu können, von denen das Geld dann an Anarres übergeht, sobald das Haus gekauft wird.
Für den Hauskauf wird natürlich noch viel Mitarbeit und auch Spenden und Direktkreditzusagen gesucht, oder auch Gruppen und Locations die Solipartys organisieren wollen, damit es möglichst schnell geht, bis es wieder ein autonomes Zentrum in Heidelberg gibt.
Außerdem wurden mehrere Unigebäude dieses Jahr besetzt: Das romanistische Seminar, mehrere Institute während des Bildungsstreiks (http://de.indymedia.org/2009/06/253807.shtml) und das polizeilich geräumte Rektorat. (http://de.indymedia.org/2009/06/253783.shtml)
Damit die Stadt aber nicht vergisst, dass der Häuserkampf und die Forderung nach einem autonomen Zentrum auch politisch weiter geführt wird, findet auch dieses Jahr wieder die Nachttanzdemo statt: 24. Oktober 18 Uhr Uniplatz.
Anstehende Termine
Fr 25. September, 20 Uhr Cafe Gegendruck, Fischergasse 2
Infoabend zum Mietshäusersyndikat und dem momentanen Projektverlauf
anschließend gemütliche Party mit lecker drinks und Musik vom Plattenteller
www.gegendruck.de
Sa 24. Oktober, 18 Uhr Uniplatz
NACHTTANZDEMO, Für linke selbstverwaltete Zentren in Heidelberg und überall
im Anschluss gibt es noch eine Soliparty im Teufel in Heidelberg
Fr 6. November
Solikonzert mit „Sonne Ost“ und „Schlepphoden“
im JUZ Bingen www.juz-bingen.de/
Fr 27. November
Solikonzert mit Cave Canem, Post War Depression, Entwurzeln und Sending
im JUZ Mannheim www.juz-mannheim.de
Spenden an: Gegendruck e. V.
Kontonummer 211 522 00
Bankleitzahl 672 900 00
Volksbank Heidelberg
Verwendungszweck (wichtig!): Anarres
www.anarres.blogsport.de
http://www.syndikat.org/