Es scheint alles klar und einfach zu sein: die Nation ist die natürliche Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen und jede_r hat eine nationale Identität qua Geburt. Doch entgegen den alltäglichen Proklamationen der Natürlichkeit der Nation ist diese ein historisch junges Produkt und im Zusammenhang mit der Entwicklung des Kapitalismus entstanden. Insofern versucht der Vortrag anhand der in der Forschung üblichen Bestimmungen der Nation diese auf ihren Zusammenhang mit den Formen kapitalistischer Vergesellschaftung hin zu untersuchen. Insbesondere das von der Forschung vernachlässigte Verhältnis der Nation zum Staat wird im Zentrum stehen. Anhand solcher allgemeiner Bestimmungen wird eine Kritik an den gegenwärtigen Entwicklungen in Deutschland entwickelt. Hierbei werden die den nationalen Neuerungsdiskursen immanenten Aktualisierungen alter Ressentiments und Ausgrenzungsmechanismen im Zentrum stehen. Weitere Infos auf www.infoladen-capuma.de. Veranstaltungsort ist das Juz Bingen i.S., Mainzerstr.103a, 55411 Bingen.
Referent: Daniel Keil