Überraschende Kehrtwendung in der Haltung der Stadt Freiburg zum Thema Wagenburgen. Der Freiburger Gemeinderat hat am Dienstagabend mit klarer Mehrheit für die Unterstützung experimenteller Wohnformen gestimmt. Damit stellt sich die Mehrheit der Stadträte gegen die vorausgegangenen Handlungen der Verwaltung. Diese hatte zusätzliche Stellflächen für Wagenburgen bislang abgelehnt und auf die bestehenden Flächen, etwa am Freiburger Flugplatz verwiesen. Insgesamt fünf Stellen auf kommunaler Gemarkung sollen nun genauer geprüft werden, die meisten davon in Gewerbegebieten
Für immense Brisanz hatte in der Debatte zuletzt die Wagengruppe “Sand im Getriebe” gesorgt. Diese hatte sich zunächst illegal auf einem Parkplatz an der Pädagogischen Hochschule niedergelassen. Als die rund15 Wagen dann diesen räumen mussten, folgte eine mehrere Monate andauernde Odyssee durch das Freiburger Stadtgebiet. Am letzten Standort in der Oberrieder Straße im Freiburger Norden kam es dann mit Hilfe der Polizei zur Räumung durch die Ordnungsbehörden. Die bewohnten Fahrzeuge wurden dabei beschlagnahmt, einigen Bewohnern drohte die Obdachlosigkeit. Die Stadt hatte ihr Vorgehen unter anderem mit Beschwerden von Anwohnern begründet.
Stadträte fordern Herausgabe der beschlagnahmten Wagen
Mit dem neuen Beschluss aus dem Gemeinderat muss nun auch hierüber neu verhandelt werden.Erstmals fordert nun auch eine breite Front von Kommunalpolitikern damit die Herausgabe der Wagen. Zuvor hatte es unter anderem auf TV Südbaden erste Gespräche zwischen Wagenburg-Bewohnern und Vertretern des Freiburger Gemeinderats gegeben.