Am Samstag, den 10. Mai 2014 haben rund 50 Antimilitaristinnen und Antimilitaristen erfolgreich gegen den Auftritt der Big Band der Bundeswehr im Rahmen des 825. Hamburger Hafengeburtstag im Grasbrookhafen (Hafencity) protestiert. Mit Trillerpfeifen, Rasseln und Sprechchören wie „Deutsche Waffen, deutsches Geld, mordet mit in aller Welt“ haben sie mit Beginn des Konzerts um 20 Uhr lautstark ihren Unmut über das Konzert kundgetan. Die Demonstrantinnen und Demonstranten zeigten außerdem Transparente mit den Aufschriften „Bundeswehrauftritte stoppen! Kein Werben fürs Sterben“ und „Krieg beginnt hier!“. Die Big Band brach nach ein wenig mehr als der Hälfte der angekündigten Spielzeit ihr Set um ca. 20.50 Uhr ab.
Beim Hafengeburtstag hat die Bundeswehr ihre Mitwirkung 2014 gegenüber den Vorjahren massiv ausgeweitet. Zusätzlich zur üblichen Teilnahme von Kriegsschiffen (u.a. das Patenschiff der Stadt die Fregatte „Hamburg“) an der Ein- und Auslaufparade sowie dem sogenannten OpenShip-Besichtigungsprogramm trat erstmals die Big Band auf und der militäreigene Radio-Sender „Andernach“ sendete von einer Bühne an der Hafenpromenade.
„Die Bundeswehr macht auf dem Hafengeburtstag alljährlich Reklame für den Kriegsdienst und für die Kriege, die von deutschem Boden aus für deutsche Interessen von Wirtschaft und Politik geführt werden“, erklärt die Sprecherin des Bündnisses „Bildung ohne Bundeswehr (BoB)“ Denise Wilken. „Das Gastspiel der Big Band ist eine niedrigschwellige Maßnahme zur Akzeptanzbeschaffung für die Bundeswehr und ihre Kriege an der sogenannten Heimatfront. Ebenso wie das Interview, welches die Pop-Band ,Fettes Brot‘ Radio Andernach gegeben hat. Es ist bedauerlich, dass Musik für Kriegspropaganda instrumentalisiert wird.“
Weitere Infos zur Militarisierung über den Hamburger Hafengeburtstag:
http://www.imi-online.de/2014/03/07/profaner-partymilitarismus/