Kampfflieger, Fallschirmspringer, rollende Panzer: Tausende Soldaten aus zwölf Nationen werden in der kommenden Woche ein Nato-Manöver abhalten. In der Region ist besonders der Luftwaffenstützpunkt Wittmund betroffen.
Wittmund Ganz Norddeutschland wird in der kommenden Woche Schauplatz für das Nato-Großmanöver „Jawtex 2014“. Dabei sollen nach Bundeswehrangaben Verbände von Luftwaffe, Heer- und Marine die Zusammenarbeit trainieren. Knapp 4200 Soldaten seien beteiligt, davon 800 aus elf Partnernationen von den Niederlanden über Finnland, Griechenland, Österreich, Schweiz und die Türkei bis zu den USA.
Niedersachsen ist besonders mit dem Luftwaffenstützpunkt im ostfriesischen Wittmund betroffen. Dort landeten bereits am Donnerstag fünf türkische Kampfjets F-16 und zwei Transportmaschinen vom Typ C-160. Daneben wird auf dem Truppenübungsplatz das Zusammenwirken der Luftwaffe mit Fallschirmjägern, Heeresfliegern und Artillerie geübt. Zudem sind in der Deutschen Bucht Kampfschiffe unterwegs.
Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird noch während der Übung am Dienstag ihren Antrittsbesuch bei der Luftwaffe in Wittmund machen. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, soll ihr dort ausgewählte Waffensysteme wie Hubschrauber, Kampfflugzeuge und Luftabwehrraketen zeigen.
Unterdessen hat die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg das Manöver in der Nähe des Atommülllagers scharf kritisiert und Proteste angekündigt. Anwohner befürchteten, dass die Castor-Behälter bei einem Flugzeug-Crash zu wenig geschützt seien. Zudem gebe es in Gorleben noch ein weiteres Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, die nicht gegen Abstürze gesichert seien. Die Bürgerinitiative erinnerte daran, dass die Luftwaffe Mitte April Munition bei Fehlabwürfen in 15 Kilometer Entfernung von der Brennelementefabrik Lingen verloren habe.