Blockupy Süddeutschland: Stuttgart

Blockupy

Samstag 17. Mai 2014 // Blockupy Aktionstag in Stuttgart // Demo 12 Uhr, Auftaktkundgebung: Lautenschlagerstraße/ HBF // weitere Aktionen nach der Abschlußkundgebung

Unter dem Motto „solidarity beyond borders – building democracy from below“ findet am Samstag 17. Mai 2014 in mehreren europäischen Städten ein dezentraler Blockupy-Aktionstag statt.

Wir wollen damit der autoritären Krisenpolitik entgegentreten, einer Politik der Verarmung, Entrechtung und Entdemokratisierung. Durch die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission werden viele Menschen ins Elend gestürzt – in besonders erschreckendem Maße im Süden Europas. Wir halten dagegen, mit bunten, direkten Aktionen und grenzenloser Solidarität!

 

In Stuttgart beginnt der Aktionstag mit der „Macht.Europa.Anders“-Demonstration des Stuttgarter Krisenbündnisses. Teil dieser Demonstration wird ein Blockupy-Block sein, wir laden euch dazu ein, euch diesem Block anzuschließen. Wie die Blockupy-Aktionen der letzten beiden Jahre in Frankfurt gezeigt haben, ist es praktisch, Kleidungsstücke für alle Wetter- und Lebenslagen (Sonnenbrillen, Regenschirme, Masken, Perücken etc.) mitzubringen.

 

Die kapitalistische Krise wird nicht allein auf der Ebene der Banken und EU-Institutionen ausgetragen, sondern hat unmittelbare Konsequenzen für den Alltag und das Leben einer steigenden Zahl von Menschen - nicht nur in Europa. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind längst Normalität, zunehmender Konkurrezdruck, Unsicherheit, Ängste und Stress im Alltag stehen einem guten Leben für alle entgegen. Nach dem Ende der Demonstration werden wir dies durch kreative und ungehorsame Aktionen in der Stuttgarter Innenstadt aufzeigen. Wir richten uns damit nicht gegen Beschäftigte oder Konsument_innen, sondern gegen die globalen Produktionsverhältnisse und die daraus erwachsenden Konsequenzen: Hungerlöhne und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen im globalen Süden; hier- archische und ausbeuterische Geschlechterverhältnisse, Arbeitslosigkeit, sinkende Löhne und der Abbau von Rechten auch bei uns im globalen Norden.

 

Besonders deutlich wird die Ausweitung von Niedriglohn und unsicheren, stark „flexibilisierten“ Arbeitsverhältnissen im Einzelhandel der Textilindustrie. Gleichzeitig findet die Produktion fast aller Bekleidungsunternehmen unter schrecklichen Arbeitsverhältnissen statt. Am 24. April jährte sich der verheerende Unfall in Dhaka/Bangladesh mit mehr als 1100 Todesopfern. Aber auch die Kämpfe von Textilarbeiter_innen nehmen zu, nicht nur in Bangladesh. In Kambodscha streikten in den letzten Monaten bis zu 600.000 Arbeiter_innen, größtenteils Frauen, für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Wir wollen unsere Solidarität mit den Kämpfen der Beschäftigten demonstrieren.

 

Deutlich wird in der Krise auch, dass immer mehr sog. „Care-Arbeit“ schlechter bzw. unbezahlt geleistet werden muss – meistens von Frauen. Diese Tätigkeiten, wie die Pflege von Kindern, Kranken und Älteren, wurden im Kapitalismus schon immer ausgebeutet, in der Krise und mit der autoritären Krisenbewältigung nimmt diese Form der Ausbeutung und fehlende gesellschaftliche Anerkennung noch weiter zu.

 

Es gibt mehr als genug Gründe, auf die Straße zu gehen – für das gute Leben, in Solidarität mit den Kämpfen gegen den Kapitalismus und seine ständigen Krisen in Europa und weltweit!

Kommt zur Demonstration in Stuttgart und lasst uns gemeinsam den Protest auf die Straße tragen.

Kommt wenn möglich vorbereitet und beteiligt euch auch an den Aktionen des Zivilen Ungehorsam. Starten werden wir um 15 Uhr mit einem „Pflege-am-Boden“-Flashmob Ecke Königstraße/Langestraße. Danach folgen weitere Aktionen.

 

Blockupy Initiative Süd