Bochum. Zu einem Großbrand wurde die Feuerwehr am frühen Morgen des 1. Mai in Bochum gerufen. Eine Halle des alten Schlachthofes an der Freudenbergstraße brannte komplett aus. Sogar der Verkehr auf der nahen A 40 wurde behindert, da der Rauch die Sicht störte.
In den frühen Morgenstunden des 1. Mai gegen 3.18 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes Bochum an der Freudenbergstraße gerufen. Bei Ankunft der ersten Kräfte stand ein Gebäude im hinteren Geländebereich im Vollbrand.
Mehrere Trupps unter Atemschutz gingen zur Brandbekämpfung vor. Insgesamt wurden 7 Strahlrohre von außen, davon 2 Rohre über die Drehleiter eingesetzt. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, ein vor dem Gebäude abgestellter LKW wurde sicherheitshalber abgeschleppt. Es wurden mehrere Leitungen gelegt um eine ausreichende Wasserversorgung sicher zu stellen.
Auf der angrenzenden Autobahn 40 (ehem. Ruhrschnellweg) kam es durch die Rauchentwicklung zu einer leichten Sichtbehinderung. Hier wurde die Geschwindigkeit automatisch auf 60 km/h reduziert.
Feuer war rasch unter Kontrolle
Das Feuer ist mittlerweile unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten werden sich vermutlich noch bis zum Mittag hinziehen. Ein Messfahrzeug der Feuerwehr hat im angrenzenden Bereich Luftmessungen durchgeführt, es konnten keine erhöhten Schadstoffwerte festgestellt werden.
Insgesamt waren 64 Kräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr vor Ort eingesetzt. Zeitgleich besetzten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr die Feuerwachen Wattenscheid und Bochum-Mitte, um den Grundschutz sicher zu stellen.
Trotz der raschen Reaktion der Feuerwehr, waren etliche Anwohner in der Nähe des riesigen Areals sehr besorgt. Eine Großmutter wandte sich voller Angst direkt an die Redaktion und fragte: „Warum werden Anwohner direkt noch am Gelände des Schlachthofes nicht darüber unterrichtet, dass es brennt, denn es gab Rauchbelästigung . Es wohnen dort drei bis vier Familien. Darunter auch meine Tochter mit zwei kleinen Kindern? Ist das normal.“
Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Zur Brandursache wollte sich die Polizei am 1. Mai in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft noch nicht äußern. Weitere Einzelheiten sollen am Freitag mitgeteilt werden.
Kurz vor Weihnachten 2013 gab es dort einen Brandanschlag
Am 15. Dezember hatte es auf die Fahrzeuge eines ebenfalls im Bereich des Schlachthofes ansässigen Wurstherstellers einen Brandanschlag gegeben . Drei Lieferwagen brannten völlig aus. Es entstand ein hoher Sachschaden. Auch das Gebäude war damals in Mitleidenschaft gezogen worden. Auf der Videoüberwachung des Wurstherstellers konnte erkannt werden, dass ein mit einer Kapuze vermummter Mann eine Flüssigkeit an den Fahrzeugen ausschüttet und diese entzündete.
Mitarbeiter des Herstellers hatten damals der WAZ berichtet, dass es bereits vor über einem Jahr zu einem ähnlichen Fall gekommen sei. In diesen beiden Fällen hatten der oder die Täter „Fleisch ist Mord“ auf die Fahrzeuge gesprüht. Außerdem gab es am 15. 12. das Kürzel ALF für Animal Liberation Front auf den verbannten Fahrzeugwracks.