Freiburg
Ein Dutzend Festnahmen hat es rund um den 1. Mai im Sedanviertel gegeben, aber keine gravierenden Zwischenfälle. Die Feierlichkeiten im Quartier verliefen laut, aber friedlich.
Am Vorabend hatte die Polizei das Festverbot der Stadt durchgesetzt und und Demos aufgelöst. Dabei flogen Flaschen und Böller, verletzt wurde niemand.
Trotz Festverbot ist am Donnerstag auf den Straßen des Sedanquartiers fest gefeiert worden. Vom Stühlinger Kirchplatz, wo der DGB seine Maikundgebung abhielt, zog mittags eine alternative Mai-Demo begleitet von der Polizei über die gesperrte Bismarckallee ins Viertel. Die Polizei stoppte die rund 400 Demonstranten in der Moltkestraße.
"Damit der Demonstrationszug nicht ,Ins Grün’ einmarschiert", erklärte Polizeisprecherin Laura Riske. Die Versammlung löste sich zunächst auf.
Im Grün demonstrierten Hebammen, auf der Wilhelmstraße spielten Kinder, Erwachsene nippten an Kaffee und Bier.
An der Kreuzung Belfortstraße wurde gefeiert und getrommelt – im Partysperrgebiet. Nach einer Weile stieß die Restdemo dazu. Die Trommler von Sambastas verließen nach Aufforderung der Polizei den kleinen Platz. Musik kam jetzt vom "kosmischen Huhn", dem Lautsprecherwagen der Demonstranten. Das Anti-Konflikt-Team der Polizei vermittelte. Gegen 18 Uhr zog die Party ab und Laura Riske eine erste Bilanz kurz vor Redaktionsschluss: "Das lief sehr entspannt."
Zunächst alles friedlich
Auch am Vorabend war zunächst alles friedlich verlaufen. Die Stadt Freiburg hatte die traditionelle Straßenparty zum 1. Mai im Quartier eingeschränkt. Per Allgemeinverfügung waren unangemeldete Feste verboten, sie waren in früheren Jahren ausgeufert. 2013 hatte ein Großaufgebot der Polizei die Verfügung durchgesetzt, alles war ruhig geblieben. Ein Großaufgebot gab es auch dieses Jahr.
Gegen 21.40 Uhr gab es an der Moltkestraße eine Spontandemo gegen das Verbot. Ein Mann hat Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern beworfen, so die Polizei.
Sie begann gegen Mitternacht die Kreuzung mit bis zu 500 Feiernden zu räumen. Es flogen Böller und Flaschen. Die Polizei nahm zwölf Leute kurzzeitig fest und ermittelt wegen einer Reihe von Straftaten – Beleidigung, versuchte Körperverletzung, Landfriedensbruch.
Ringsum ging die Party weiter, auch an der Ecke Wilhelm- und Belfortstraße. Dort ließ die Polizei die Feiernden zunächst gewähren. Um 2.30 Uhr sollte Schluss sein. Die Party begann sich aufzulösen, junge Leute bauten eine Musikanlage ab, sammelten Flaschen ein und fegten die Straße. Gleichzeitig begann die Polizei zu räumen. Dabei wurde Monika Stein, Stadträtin der Grünen Alternative Freiburg, kurz in Gewahrsam genommen und erhielt einen Platzverweis. Die Gemeinderatsgruppierung Linke Liste protestierte am Donnerstag gegen den Polizeiaufmarsch zum 1. Mai.