Durchsuchungen im Fall des rechtsextremen Bombenbastlers

Erstveröffentlicht: 
18.09.2009

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den rechtsextremen mutmaßlichen Bombenbauer aus dem Raum Lörrach ist es zu einer großangelegten Durchsuchungsaktion gekommen. Wie die Staatsanwaltschaft Freiburg mitteilte, wurden am Donnerstag die Wohnungen von insgesamt acht Personen durchsucht, die mit dem Beschuldigten in Kontakt standen. Dabei seien insbesondere Computer beschlagnahmt worden.


Bei einer Person wurden den Angaben zufolge zudem Substanzen sichergestellt, die für die Herstellung von Sprengstoffen geeignet seien. Diese Person habe in der Vergangenheit auch Chemikalien für den 22-Jährigen bestellt. Die Durchsuchungen wurden von der gemeinsamen Ermittlungsgruppe «Chemie» vorgenommen, die nach der Festnahme des 22-Jährigen vom Landeskriminalamt (LKA) und der Polizei Lörrach gegründet worden war.

Der 22-jährige Beschuldigte aus Weil am Rhein ist Mitglied der NPD-Jugendorganisation «Junge Nationaldemokraten» (JN). Er war im August unter dem Verdacht festgenommen worden, Sprengstoff hergestellt und damit möglicherweise Straftaten geplant zu haben. In seinen Wohnräumen wurden neben chemischen Stoffen unter anderem auch Laborgegenstände, Zündschnüre und Bauteile zur Herstellung von Rohrbomben gefunden. Zudem verfügte er über ein größeres Waffenarsenal. Er befindet sich in Untersuchungshaft.

Die aktuellen Durchsuchungen fanden nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft überwiegend im Raum Lörrach statt. Es seien aber auch einzelne Objekte außerhalb von Baden-Württemberg durchsucht worden. Bei den acht Betroffenen handle es sich um Personen, die der 22-Jährige von seinen Aktivitäten in der rechten Szene kenne.

Lörrach (ddp-bwb)