Am Nord-Ostsee-Kanal wollen wir campen und aktiv werden gegen Atomtransporte und für einen sofortigen weltweiten Atomausstieg.
Überall heißt es „Atomausstieg“ – doch zu merken ist davon an den Transportwegen radioaktiver Frachten nichts. Während die Atomlobby Hand in Hand mit dem Atomstaat an der Abkehr von der Energiewende arbeitet (also quasi dem „Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg“), werden weiterhin täglich radioaktive Materialien über Land- und Wasserwege transportiert.
Die Atomfabriken in Gronau und Lingen mit unbefristeter Betriebsgenehmigung brauchen Futter für die Brennstoffproduktion, Atommüll produzierende AKW wie Brokdorf haben quasi eine Betriebsgarantie bis 2021 und der internationale Uranverkehr z.B. aus Russland durch den Nord-Ostsee-Kanal über den Hamburger Hafen bis nach Frankreich fließt ungehindert. Nachdem die Genehmigung des Standortzwischenlagers Brunsbüttel gerichtlich aus Sicherheitsgründen kassiert wurde, zeigt sich das enge Verhältnis von Staat und Atomindustrie besonders deutlich: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Albig kündigt an, die Atommülleinlagerung per Notverordnung durchzusetzen.
Dieses Jahr wollen wir gemeinsam mit euch unsere Zelte bei Kiel
aufschlagen, Stadt der Landesregierung und Sitz der sogenannten
„Reaktoraufsicht“. Kiel liegt direkt an der am meisten befahrenen
künstlichen Wasserstraße der Welt – etwa wöchentlich fährt auch ein
Uranfrachter durch den Nord-Ostsee-Kanal. Um den Zugriff auf Ressourcen
wie Uran, Kohle und Öl wird global Krieg geführt. Rüstungsindustrie und
NATO-Marinestützpunkt bieten auch diesbezüglich zahlreiche
antimilitaristische Interventionsmöglichkeiten in und um Kiel.
Die Transporte sind die Achillesferse der Atomindustrie – Sorgen wir für keine ruhige Minute!