Piusbrüder gegen Abtreibung: Demo und Gegendemo in Freiburg

Erstveröffentlicht: 
25.04.2014

Bei der Demonstration von Piusbrüdern in Freiburg hat die Polizei drei Gegendemonstranten festgenommen. Der Zug der singenden und betenden konservativen Katholiken durch die Altstadt ist ansonsten recht friedlich verlaufen.

 

Gottesdienst unter Protest am Freitagabend in der Freiburger Innenstadt: Rund 100 Anhänger der fundamentalistischen und umstrittenen Piusbruderschaft hatten sich beim Martinstor versammelt, um gegen Abtreibung zu protestieren. Es war die 15. der alljährlichen Demonstrationen der Abtreibungsgegner in Freiburg. Auch in diesem Jahr startete sie in der Humboldtstraße, obwohl Pro Familia Schwangere inzwischen am neuen Sitz an der Basler Straße berät.

Die Demo wurde begleitet von Gebeten und Gesängen der konservativen Katholiken – und einem Großaufgebot der Polizei. Etwa 200 Gegendemonstranten protestierten, pfiffen und skandierten auf der angrenzenden Kaiser-Joseph-Straße gegen die Piusbrüder. Als sie die Straßenbahngleise nicht räumten, sorgten Einsatzkräfte der Polizei für freie Bahn: Sie drängten Gegendemonstranten zurück und trennten die beiden Gruppen dadurch früh.

Der Zug der Piusbrüder und der Gegendemonstranten durch die Innenstadt verlief ohne gravierende Zwischenfälle. Bei der Kundgebung auf dem Kartoffelplatz erklomm eine Gruppe das Rednerprotest und diskutierte mit Vertretern der Abtreibungsgegner. Weil sie der Aufforderung der Polizei, den Platz zu verlassen, nicht Folge leisteten, erwartet sie eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, sagte Laura Riske, Sprecherin der Polizei. Die hat während der gut zwei Stunden langen Demo einen Gegendemonstranten wegen eines alten Verfahrens festgenommen. Zwei weitere Personen wurden kurzzeitig festgenommen, einer davon hatte Riske zufolge einen Polizisten angegangen.