Essen, 28.3.2014. 20 Menschen beteiligten sich an einer Solidaritäts-Kundgebung am Abend des 28.3. in der Essener Innenstadt. Sie zeigten sich solidarisch mit den Aktivist*innen, die aus Protest gegen die klimaschädliche Braunkohleverstromung sowie die Abholzung des 12000 Jahre alten Hambacher Forstes seit 2 Jahren Teile dieses Waldes besetzt halten.
Dieser liegt zwischen Köln und Aachen im rheinischen Braunkohlerevier, dem größten CO²-Emmitenten Europas, betrieben vom Essener Energiekonzern RWE. Von den ursprünglich 5500 Hektar stehen heute noch ca. 1000. Diese sind der Lebensraum vieler bedrohter Tierarten, wie etwa der akut vom Aussterben bedrohten Bechsteinfledermaus, sowie Erholungsraum für die Bewohner*innen der Region sowie für viele Kölner*innen.
Am frühen Morgen des 27.3. begann eine erneute Räumung der aus 5 Baumhäusern bestehenden Waldbesetzung. Dabei ging die Polizei mit massiver Gewalt gegen Mensch und Natur vor, zerstörte einen erheblichen Teil des Privatbesitzes der Aktivist*innen sowie des Waldes, etwa durch den Einsatz schweren Gerätes wie Planierraupen und Hebebühnen.
In einem Redebeitrag in der Nähe einer RWE-Kundenzentrale in Essen machte Judith Völlmer, Aktivistin der Hambacher Forst Solidaritätsgruppe Ruhrgebiet deutlich, dass die Politik des Energiekonzerns RWE so nicht weiter hinnehmbar ist. „Die Zerstörung eines der letzten europäischen Urwälder ist ein klarer Angriff auf unser Leben und die Zukunft nachfolgender Generationen. Braunkohleverstromung ist stark CO²-intensiv, im Sinne der internationalen Klimaschutzziele darf sie nicht weiter zur Stromerzeugung verwendet werden. Wir fordern eine konsequente Energiewende, ohne Kohle und Atom, dafür erneuerbar, dezentral und entmonopolisiert!“ Dazu ergänzte Kira Jansen „Wir verurteilen das gemeinsame gewaltsame Vorgehen von RWE und Polizei. Nicht wir müssen unseren Protest unterlassen, RWE muss aufhören, unsere Lebensräume zu zerstören! Diese Forderungen werden wir auch mit Aktionen bei der anstehenden Jahreshauptversammlung von RWE in der Grugahalle am 16.4. unterstreichen.“