Politiker fordert: Zahlen Sie die Million zurück, Herr Ahlhaus!

Erstveröffentlicht: 
16.03.2014

Ärger um die Luxus-Villa Der geplante Verkauf der Luxus-Villa des ehemaligen Bürgermeisters Christoph Ahlhaus (CDU) sorgt für großen Wirbel. Die Linke fordert Ahlhaus für den Fall eines Verkaufs auf, die rund eine Million Euro an Steuergeld, die für Sicherheitsumbauten an der Villa gezahlt wurden, an die Stadt zurückzuzahlen.

 

Denn die Umbauten, die während seiner Zeit als Innensenator durchgeführt wurden, hätten den Wert der Villa gesteigert. „Es gibt genug Menschen, die ein hohes Interesse an solchen Sicherungsmaßnahmen haben und ihren Preis dafür zahlen“, so der Linken-Abgeordnete Norbert Hackbusch. Die Kosten für diese Maßnahmen – vom Steuerzahler bezahlt – müssten vom Kaufpreis abgezogen und der Stadt rückerstattet werden, fordert Hackbusch. Und der Kaufpreis wird es in sich haben. Ahlhaus ist dabei, ein gutes Geschäft zu machen. Hatte er 2009 für die renovierungsbedürftige Villa einen Kaufpreis von 1,15 Millionen Euro gezahlt, ist sie nun geschätzt vier bis fünf Millionen Euro wert. Der Linken-Abgeordnete Norbert Hackbusch Foto: hfr Zehn Zimmer, 350 Quadratmeter Wohnfläche, 280 Quadratmeter Nutzfläche und 2300 Quadratmeter Grundstück: Die Villa in den Elbvororten, die Ahlhaus nun offenbar an den Mann bringen möchte, ist ein Sahnestück. Hinzu kommen die kostenintensiven Sicherheitsmaßnahmen im Jahr 2010: So wurden allein die Fenster denkmalgerecht für mehr als eine halbe Million Euro erneuert. Ein hoher Sicherheitszaun und Überwachungstechnik verschlangen weitere 200.000 Euro an städtischem Geld. Ahlhaus kassierte dafür heftige Kritik. Denn kein Politiker zuvor hatte höhere Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen nötig gemacht. „Es kann nicht sein, dass Herr Ahlhaus mit diesen aus Steuergeldern finanzierten hohen Sicherheitsstandards Gewinn macht“, so Hackbusch. Die Grünen sehen es ähnlich kritisch: „Schön ist das nicht. Es wäre ärgerlich, wenn der Anschein erweckt würde, dass Politiker, neben ihrer Besoldung, durch die Hintertür privat finanzielle Vorteile erzielen“, so Eva Gümbel, Vize-Fraktionschefin der Grünen. „Der Altbürgermeister muss aber selber wissen, wie er in der Öffentlichkeit dastehen möchte.“ Ahlhaus war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Gegenüber der Presse hatte er bislang nur eingeräumt, „Veräußerungsmöglichkeiten auszuloten“.