Der Vortrag beschäftigt sich mit den Fluchtursachen, der europäischen Flüchtlingspolitik und der öffentlich-medialen Besprechung der unübersehbaren Opfer am Beispiel von Lampedusa. Die nachfolgenden Thesen sollen im Vortrag begründet und bewiesen werden:
Die toten Flüchtlinge sind – auch wenn es niemand so sagen will – für
die ökonomischen
Interessen der führenden Staaten und ihrer Unternehmen unvermeidlich.
Sie sind als Teil
der zivilen Opfer des EU-Projekts notwendig!
Die Grenztoten sind nicht Opfer „gewissenloser Schleuserbanden“, die der
Innenminister
nun pressewirksam verantwortlich machen will, sondern sie sind die Folge
einer
effizienten Abriegelung der europäischen Außengrenzen, für die Deutschland
entschlossen einsteht.
Die Toten sind nicht Opfer „unserer aller“ Gleichgültigkeit und Ignoranz
gegenüber dem
Leid der Flüchtenden, wie dies Presse und Bundespräsident glauben machen
wollen,
sondern sie sind Produkte der ökonomischen, politischen und militärischen
Erfolgsstrategie eines Staates, dem – allem Elend zum Trotz – die
uneingeschränkte
Loyalität der vierten Gewalt gilt.
Die Toten bezeugen nicht das „Scheitern der europäischen
Flüchtlingspolitik“, sondern sie
sind Ausdruck erfolgreicher Grenzsicherung.
Auch wenn es niemand so sagen will: Die nun öffentlich zur Schau
gestellte Betroffenheit
dient nicht den toten Flüchtlingen – wie sollte sie auch! Scham und
Trauer gelten dem
Ansehen des europäischen Staatenbündnisses, seiner Parteigänger und
seiner Werte.
Veranstaltungsort: Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Immanuel-Kant-Str. 18 -20, 44803 Bochum. Raum 119.