Aufruf zum Wiederstand gegen Staudammbau im Feuchtbiotop Testet (Süd Frankreich)

In den Bäumen

Das schöne Tal bei Tescou ist von einem Staudammprojekt bedroht. Am Rand des Waldes der Sivennen, 10 Km von Gaillac (Tarn), nord-östlich von Toulouse, liegt eine 35 hectar große Fläche, größtenteils Feuchtgebiet, Wald und Sumpf. Nun ist geplant das Land zu fluten, um die bedürfnisse der kapitalistischen Ökonomie zu befriedigen: Ein großes Porjekt für eine große Firma (CACG) und ein Wasserreservoir, das intensive industrielle Landwirtschaft unterstützt. 18 hectar als Biotop klassifiziertes Land ist betroffen, genauso Teile des Waldes und das Supfgebiet. Dort leben zahllose wilde Tiere, dutzende gelten als Geschützt, fünf sind gar bedroht.

 

Kommt Zahlreich nach Süd Frankreich um den Wiederstand gegen ein leben zerstörendes Staudammprojekt zu unterstützen!

 

Das Projekt ist ausschließlich mit öffentlichen Geldern finanziert (ungefär 10 millionen Euro), ungeachtet der Tatsache, dass es ausschließlich privaten Interressen dient. Um das Projekt zu realisieren wurden störende Gesetze einfach umgangen und zahlen geschönigt um es rentabel wirken zu lassen. Alternativen wurden nicht beachtet, dank einer skrupelosen Politik die sich ausschließlich nach den Abmachungen der involvierten Profiteuren richtet.

Im November letzten Jahres konnten wir bereits einige Versuche der  „Deplatzierung der  dort lebenden Spezien ” blockieren, sowie die Arbeiten einer Gruppe von  Landvermessern. Das Projekt beginnt, in der lokalen Bevölkerung ein bisschen bekannter zu werden, welche bisher größtenteils uninformiert war. Dort steckt ein großes Potential an Unterstützung, dennoch steht noch viel Kommunikationsarbeit an. Vom 23 Oktober an besetzten wir eine alte, verlassene Farm, die „Métaire Neuve“ genannt wird, bis sie am 23. Januar von circa zwanzig rechtsgesinnten Individuen zerstört wurde. Am  25. und 26. desselben Monats wurden gemeinschaftlich eine Hütte und ein Lager errichtet, auf einem anderen Terrain („la Bouillonnante“), im  ZAD (Zone à defender- Zu verteidigende Zone) selber.

 

Ein gerichtliches Verfahren hat zu einem Räumungsbefehl geführt, der ohne anwesenden Gerichtsvollzieher am 27. Februar durchgeführt wurde. Eine direkte Wiederbesetzung auf einem gegenüberliegenden Gelände war die Antwort auf diesen Akt. In den darauffolgenden Tagen wuchs die Besetzung beachtlich, sowohl am Boden als auch in den Bäumen, andererseits gingen auch die Deplatzierungen und die Vorbereitungen des Staudammprojektes voran. Die letzten Wochen im März spielen eine große Rolle in unserem Wiederstand, da dann Phase, in der Holzfällerarbeiten erlaubt sind, endet und die arbeiten erst wieder im Oktober aufgenommen werden können.

 

Eine Räumung in den kommenden zwei Wochen ist durchaus wahrscheinlich!

In jedem Falle ruft das Kollektiv „Tant qu’il y aura des bouills“ diejenigen, die nicht akzeptieren, dass die Welt so sein muss, auf, vorbeizukommen, zu besetzten und wiederzubesetzen (wenn nötig), zu konstruieren und hier zu leben um dieses Projekt zu blockieren, bis es eingestellt wird! Unser Wiederstand ist dynamisch und krativ, wir sind vereint, gegen dieses System, vereint in unseren Ideen und Praktiken und handeln dennoch als Individuen.

 

http://tantquilyauradesbouilles.wordpress.com; collectifbouilles@riseup.net