Do., 06.03.14 | 19 Uhr| Linkes Zentrum Freiburg, Glühmerstrass 2
Somos Viento (Der Wind sind wir)
Filmvorstellung und Diskussion mit den Filmemachern
Wenn über Widerstand in Mexiko geredet wird, wird fast immer ausschließlich der Zapatismus erwähnt. Doch abgesehen vom Zapatismus gibt es zahlreiche soziale Kämpfe: Gegen die Regierung und Großkonzerne, für autonome Lebensformen. Der Istmo von Tehuantepec (Oaxaca Mexiko) ist eine der windigsten Regionen der Welt. Seit 1994 werden dort deshalb zahlreiche Windparks errichtet. Während sie Entwicklung und Fortschritt versprechen führen sie die ansässigen Gemeinden hinters Licht. 2012 spitzt sich einer der vielen Konflikte, der durch den Plan der Errichtung des Windparks San Dionisio del Mar hervorgerufen wird, zu. Mehrere Gemeinden verschiedener indigener Völker vereinen sich im Widerstand gegen dieses Megaprojekt. Der Dokumentarfilm stützt sich auf die Realitäten und Meinungen der Betroffenen Bewohner*innen und gibt denjenigen das Wort, die in den Massenmedien totgeschwiegen werden. Gleichzeitig wird der Diskurs der “Grünen Energie” und der “nachhaltigen Entwicklung” kritisch hinterfragt, um die Logik und Funktionsweise der Megaprojekte im Kontext des globalen Kapitalismus aufzuzeigen.
Im südlichen Mexiko, in der Region des Istmus von Tehuantepec waren die Kämpfe gegen die Installation von Windparks in den vergangenen Jahren ständig präsent. Die Errichtung der bisherigen Windparks ging immer mit einer nachhaltigen Schädigung des umliegenden Gebietes einher, hierbei war vor allem deren Größe ausschlaggebend. Obwohl Windenergie vehement als nachhaltige, grüne Energie beworben wird, ist sie vor allem bei intensiver Nutzung nachweislich umweltschädlich. Im Istmus von Tehuantepec geht es aber nicht einfach um drastische Auswirkungen auf ein Ökosystem sondern um den Boden und das Territorium aus dem die Bauer*innen und Fischer*innen der Region, also tausende Menschen ihre Lebensgrundlage beziehen. Oder wie es ein Bewohner der Region ausdrückt:” Wir kämpfen (gegen die die Windenergiekonzerne) für unseren Boden, für unser Meer, für unsere Nahrung”.
Dieser Dokumentarfilm nähert sich den Problematiken der Region anhand des Beispiels der versuchten Errichtung des “Windparks San Dionisio del Mar”. Anhand der Aufnahmen aus den vom Projekt betroffenen Gemeinden San Dionisio del Mar, San Mateo del Mar, Alvaro Obregon und Juchitan versucht er, anhand den Realitäten und Aussagen deren Bewohner den Konflikt zu verstehen. Die Meinungen und Interviews entlarven den dominanten Diskurs von grüner Energie und nachhaltiger Entwicklung. Durch das Einnehmen einer globaleren Perspektive wird auf die Funktion von Energie- Mega-Projekten, wie sie beispielsweise bei supra-nationalen Wirtschaftsabkommen wie dem Plan Puebla Panama deutlich werden und deren fatale öklogische Auswirkungen hingewiesen.
El Blog del Documental “Somos Viento”