Gemeinsam mit dem AStA der Uni Frankfurt und den Feministischen Philosoph_innen organisieren wir den Workshop-Tag zum 8. März und die Busreise nach Berlin Workshop-Tag Am 8. März um 12 Uhr in der Kriegkstraße 12- ab 11:00 Uhr Frühstück // Bus zum Care Revolution – Kongress nach Berlin // Anmeldung über femphil.ffm@googlemail.com // Ticketverkauf zum Unkostenbeitrag folgt „Lasst doch alles die Roboter machen…“ – Feministische Beiträge zur Kritik der vergeschlechtlichten Arbeitsteilung: Lesekreis zum Frauenkampftag am 8. März und in Vorbereitung auf die Care-Revolution-Konferenz vom 14. -16. März in Berlin
Das Verhältnis von Kapitalismus und Patriarchat ist ein
Problem, das auf vielfältige Weisen behandelt wurde – in Form der
leidigen Haupt- und Nebenwiderspruchsdiskussion oder als
gleichwertige, wechselseitig in Beziehung stehende
Herrschaftsformen. Ein Ergebnis der theoretischen
Auseinandersetzung in den 1970er und 1980er Jahren war die
Formulierung des Konzepts der „Reprodutkionsarbeit“. Es
sollte den Zusammenhang von fast ausschließlich von Frauen
durchgeführten unbezahlten Tätigkeiten im Haushalt, aber auch
Sorgetätigkeiten außerhalb des Familienkreises, mit der
kapitalistischen Mehrwertproduktion verdeutlichen –
Arbeit, die auch heute noch häufig quasi unsichtbar und fast immer
prekär abläuft. Damit war ein neues politisches Kampffeld
eröffnet.
Mit der seit Jahren andauernden Krise des Kapitals spitzen sich die Bedingungen im Reproduktionssektor weiter zu: Zum einen wird versucht, die Kosten der Reproduktion vom Staat auf die Individuen zu verlagern, zum anderen werden kommodifizierten Formen immer weiter zweckrationalisiert, was bei diesen Arbeiten aber schnell an seine Grenzen stößt: sie lassen sich nämlich nur sehr schwer von Maschinen übernehmen, da sie auch immer eines Anteils menschlicher Sorge bedürfen. CARE-O-Bot, ein in der Altenpflege eingesetzter Roboter, ist ein Versuch den Menschen auch in diesem Bereich zu ersetzen und könnte einen Hinweis darauf geben, wie Reprodutkionsarbeiten unter kapitalistischen Bedingungen in der Zukunft aussehen könnten…
Wie und mit wem wollen wir wohnen? Wie sorgen wir für uns und andere? Wie wollen wir gepflegt werden und wie kann gute Gesundheitsversorgung aussehen? Das sind wichtige Fragen, jedes sozialen Kampfes. Sie sollen auch bei der eine Woche später stattfindenden Care-Revolution-Konferenz in Berlin verhandelt und daraus politische Strategien entwickelt werden. Wir wollen uns mit diesem Lesekreis mit Texten aus dieser feministischen Theorietradition auf die Konferenz vorbereiten und dabei das Konzept der Care-Revolution auch kritisch etwa auf seine linkskeynesianischen Implikationen oder seinen verengten Feminismusbegriff prüfen.
Wir wollen an diesem Tag folgende Texte diskutieren und lesen:
Grundlage zur Reproduktionsarbeit:
Mariarosa Dalla Costa (1972), Die Frauen und der Umsturz der
Gesellschaf, online unter:
http://www.klassenlos.tk/data/pdf/dalla_costa.pdf
Zur Diskussion über die Care-Revolution:
Gabriele Winker (2011), Soziale Reproduktion in der Krise –
Care-Revolution als Perspektive, online unter:
http://www.tuhh.de/agentec/winker/pdf/DA292_winker.pdf
http://campusantifa.blogsport.de