Vor drei Jahren war die Hoffnung groß: Plötzlich fanden sich Teile der arabischen Gesellschaft nicht mehr mit den autoritären Regimen im Nahen Osten zusammen, um Israel- und USA-Fahnen zu verbrennen, sondern richteten ihren Zorn gegen die eigenen Herrscher*innen. Es roch nach Aufbruch. Langjährige Diktatoren wurden gestürzt, so in Tunesien, Ägypten und Libyen.
Auch in
Syrien schien es einem blutrünstigen Henker endlich an den
Kragen zu gehen. Doch das Assad-Regime hält sich bis heute mit
unvorstellbarer Brutalität an der Macht, die Menschen leiden
unter einem furchtbaren Bürgerkrieg, dem nicht nur Zehntausende
aus der Zivilbevölkerung zum Opfer fallen, sondern der auch
unzählige Islamist*innen ins Land lockt. Während Russland, der
Iran und die Hizbollah das Assad Regime mit Geld, Waffen und
Kämpfern stützt, lässt der Westen die demokratische Opposition
im Stich.
Der Überblick fällt zunehmend schwer. Wer sind und was wollen die
verschiedenen Akteur*innen? Wer kämpft gegen wen? Welche
internationalen Interessen treffen in dem Konflikt
aufeinander? Wie ist das Agieren Russlands, des Iran, der USA
einzuschätzen? Welche Bedeutung hat das alles für Israel? Haben
die Menschen in Syrien noch Aussicht auf den Sturz des Regimes? Und
ist überhaupt noch etwas übriggeblieben vom „arabischen
Frühling“? Ist die Hoffnung auf mehr Demokratie und
Emanzipation in Syrien und der arabischen Welt vergeblich?
Thomas von der Osten-Sacken ist Geschäftsführer der Hilfsorganisation Wadi e.V. und als solcher seit über 20 Jahren regelmäßig im Nahen Osten unterwegs. Außerdem ist er freier Publizist und schreibt u.a. für die Jungle World und die Welt.
Vortrag und Diskussion mit Thomas von der Osten-Sacken
Freitag, 7. März 2014, 19 Uhr
Universität Freiburg, KG I, HS 1098
Veranstaltet von:
Antifaschistische Initiative Freiburg www.aif.blogsport.de
Informationszentrum Dritte Welt www.iz3w.org
LAK Shalom Baden-Württemberg der Linkjugend [‘solid]
Referat gegen Faschismus des Asta Freiburg