Basisgewerkschaft kämpft gegen Kündigungen und fordert Haustarifvertrag
Seit dem 01.02.2014 befindet sich die Basisgewerkschaft Nahrung und Gastronomie (BNG) in Dresden in einem Vollstreik. Hauptziel des Streiks ist die Rücknahme der Kündigungen der drei im Syndikat organisierten Kellner*innen und der Abschluß eines Haustarifvertrages. Sollte sich die in der Dresdener Neustadt als "Anarchistin" bekannte Kneipenchefin nicht dazu in der Lage sehen, bietet die BNG als Alternative die Umwandlung des Betriebes in einen Kollektivbetrieb an.
Mittlerweile begründet die Chefin die Entlassung der drei mit Diebstählen aus dem Lager der Kneipe, die über Monate andauern sollten und angeblich zur ökonomischen Gefahr geworden sind.
Die Chefin im Wortlaut: "Da wir leider den oder die Täter nicht feststellen konnten, haben wir uns gezwungen gesehen, die gesammt Crew zu entlassen."
Das ist ganz offensichtlich eine Schutzbehauptung, da neben den drei entlassenen Gewerkschaftsmitgliedern noch mindestens zwei weitere Kellner*innen im Betrieb beschäftigt, die ebenso Zugang zum Lager hatten/haben wie eben diese drei. Es geht also ganz offensichtlich um den Versuch ihr "union busting" (gewerkschaftsfeindliches Verhalten) zu verschleiern. Das dabei zum Mittel der Sippenhaft gegriffen wird ist in diesem Kontext nur ein weiterer Skandal. Es bleibt zu hoffen, dass die Chefin sich möglichst bald an ihre anarchistischen Wurzeln erinnert, die Kündigungen zurück nimmt und einen Haustarifvertrag mit der BNG aushandelt. Noch schöner wäre es natürlich wenn sie sich auf die Idee der Kollektivierung einlassen würde. Wie dies gehen kann, könnte sie u.a. vielleicht auf der Seite "ohne Chef" erfahren, bzw von einem der zahlreichen Kollektivbetriebe die dort gelistet sind.
Hier nun die Pressemitteilung zum ersten Streiktag, sowie einig Bilder und eine offizielle Stellungnahme der streikenden Kellner*innen zur Erklärung der Chefin.
Alle Neuigkeiten zum Arbeitskampf findet ihr auf dem Blog der Streikenden.