Die internationale Drogenpolitik ist gescheitert. Ihre Ergebnisse sind unbefriedigend bis ernüchternd und die "Kollateralschäden" immens. Ihre legalen Instrumente sind veraltet. Insbesondere ihr prohibitionistischer und repressiver Einheitsansatz stößt zunehmend auf Kritik. Während eine wachsende Zahl von Ländern stillschweigend Politik am Rande oder jenseits der Bestimmungen der UN-Drogenkonventionen macht, kommen die explizitesten Reformvorstöße aus Lateinamerika, wie etwa die Legalisierung des Cannabis-Konsums in Uruguay. Auch Bolivien setzt sich für eine Reform der verfehlten internationalen Coca-Politik ein. Noch sind diese Positionen auf internationalen Konferenzen in der Minderheit. Doch die Weichen sind gestellt und der "Reform-Express" nimmt Fahrt auf.
Robert Lessmann zeigt in seinem Vortrag den Stand der internationalen Diskussion auf und beschreibt die Vorstöße zu politischen Alternativen.
Zum Referenten:
Robert Lessmann ist Politologe und Soziologe, Buchautor und Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln. Er ist ein ausgewiesener Kenner der Drogenproblematik in ihrer globalen Dimension und im Andenraum im Besonderen. Lessmann hat im Jahr 1994 über den "War on Drugs" in den Anden (Bolivien, Kolumbien und Peru) dissertiert. Sein Buch "Drogenökonomie und internationale Politik" (Ffm./ 1996) wurde zum Standardwerk. Zuletzt erschien von ihm das Buch "Das neue Bolivien" (Zürich, 2010). www.lateinamerika-anders.org
Diese Veranstaltung des Infolades Tübingen findet in der Hausbar der Schellingstraße 6 statt. Vorher gibts um 19 Uhr noch veganes Essen!