Ex-St. Pauli-Spieler Marius Ebbers geschockt über Krawall-Demo

Erstveröffentlicht: 
23.12.2013

4700 Randalierer, 3168 Polizisten - insgesamt etwa 600 Verletzte: Die Krawalle nach der Großdemo am Sonnabend waren die schwersten seit mehreren Jahren. Und sie sorgen für heftige Diskussionen: Wer brachte die Situation zum eskalieren? Wurden zuerst Steine geworfen oder löste die Polizei die angemeldete Demonstration brutal auf, bevor es überhaupt einen Grund gab?

 

Nun mischte sich ein prominenter St. Paulianer ein. Ex-St. Pauli-Spieler Marius Ebbers sorgt mit einem Post von Sonnabend auf Facebook für Furore:

Dutzende Male wurde die Nachricht bereits geteilt, mehr als 200 mal kommentiert. Das Ergebnis eine hitzige Debatte zu nennen, wäre noch untertrieben. Viele stimmen ihm zu, andere verteidigen das Verhalten der Demonstranten. Beleidigungen fliegen in beide Richtungen.

 

Sonntagnacht reagiert Ebbers schließlich auf das Gefecht. Über die Aussage eines Kommentierers, ein Kind habe ja auch nichts auf so einer Veranstaltung zu suchen, ist der Vater eines Fünfjährigen entrüstet: "Wo leben wir, dass wir unsere Kinder jetzt einsperren müssen, während einer Demo, die für so viele gute Sachen steht! Oder besser stehen sollte! Leider rückt nämlich der eigentliche Inhalt der Demo komplett in den Hintergrund..."

 

Ebbers schreibt einen ellenlangen Beitrag, in dem er beiden Seiten die Schuld für die Eskalation gibt. Sowohl einige Demonstranten, als auch Polizisten hätten sich auf das brutale Aufeinandertreffen gefreut und die Gewalt provoziert. Wenn man sich so gerne prügeln wolle, solle man sich doch einfach "auf nem Acker" verabreden, so Ebbers. Da würde es zumindest niemanden stören.

 

Die Gewalt vom Sonnabend - das sei für ihn nicht der Charakter der Schanze. Und die Schuld nur auf der anderen Seite zu suchen, ginge nicht so einfach. "Zu so einer Eskalation gehören immer zwei...und die gab es gestern, leider!", schreibt Ebbers am Sonntag. "Ich finde es nur sehr traurig, dass die Bewohner und Besucher dieses Viertels so darunter leiden müssen. denn die stehen ja eigentlich genau für die Inhalte der gestrigen Demo..."

Bei der Krawall-Demo wurden nach Angaben der Polizei und linker Gruppen mehr als 600 Menschen verletzt.