Sprengsatz auf Gelände der Göttinger Bundespolizei

Erstveröffentlicht: 
27.12.2013

Bombe gegen Bahnpolizei

Von Jürgen Gückel

Unbekannte haben einen Brand- oder Sprenganschlag gegen das Gebäude der Bundespolizei an der Bahnhofs-Westseite versucht. Offenbar wurde die selbstgebastelte Bombe zwar entzündet, detonierte aber nicht wie vorgesehen.

 

Göttingen. Nur durch Zufall ist in der Nacht zu Mittwoch die Plastiktüte mit der aus mehreren Bauteilen bestehende Bombe gefunden worden. Jetzt prüft die Polizei, ob Zusammenhänge mit einem ähnlich gelagerten Anschlag gegen das Göttinger Landgericht vor zwei Jahren bestehen.

Wie die Polizei erst Freitag miteilte, hatte ein Beamter der Bahnpolizei in der Nacht zum ersten Weihnachtstag an dem Gebäude in der Bahnhofsallee den augenscheinlich funktionstüchtigen Brand- oder Sprengsatz entdeckt. Wer die Plastiktüte dort abstellte und wann genau das erfolgte, ist bisher unklar.

Der Kriminaldienst hat den Fund analysiert und ihn als „unkonventionelle Brand- und Sprengvorrichtung“ eingestuft. Anhand der Spurenlage sei anzunehmen, dass dieser nach Ablegen entzündet wurde, eine Detonation aber ausblieb.

Über die Hintergründe ist nach Polizeiangaben nichts bekannt. Es werde eine politisch motivierte Tat aber nicht ausgeschlossen. Der polizeiliche Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen.

Am 2. Dezember 2011 hatte es einen ähnlichen Anschlag gegen den Eingang des Landgerichts gegeben. Später hatte sich eine „Revolutionäre Aktionszelle“ (RAZ) zu der Tat bekannt.

In dem wirren Schreiben war auch behauptet worden, für den Anschlag in einer Teeküche des Landkreises im Januar 2010 verantwortlich zu sein. Später widersprach die RAZ in Berlin der Behauptung, der Täter aus Göttingen gehöre zu ihnen.