Hamburg
Zu schweren Auseinandersetzungen führte eine Demonstration für den Erhalt des linken Kulturzentrums "Rote Flora" am Samstag in Hamburg. Als aus dem so genannten Schwarzen Block Einsatzkräfte mit Flaschen, Steinen und Böllern attackiert wurden, löste die Polizei die Kundgebung auf und setzte Wasserwerfer ein.
Insgesamt begleiteten mehr als 2.000 Polizisten den Demonstrationszug, der nach verschiedenen Angaben zwischen 7.000 und 10.000 Personen umfasste. Protestiert wurde gegen die Räumung des seit mehr als 20 Jahren besetzten Kulturzentrums Rote Flora. Diese hatte der Eigentümer Klausmartin Kretschmer zuvor angekündigt.
Gleichzeitig wurde für den Erhalt der Esso-Häuser in St. Pauli demonstriert. Die beiden besetzten Wohnblocks waren am vergangenen Wochenende wegen Einsturzgefahr evakuiert worden. Protest dagegen hatten in den den vergangenen Tagen alle Fraktionen des Hamburger Gemeinderats geäußert.
Die Organisatoren sprechen von einem "massiven Einsatz von Schlagstöcken, Pfefferspray und Wasserwerfern" und werfen der Polizei vorn, den Zug aus politischen Gründen angehalten zu haben, um den Zusammenhang zwischen dem Zentrum Rote Flora, den Esso-Häusers und der Abschiebung von Flüchtlingen zu verschleiern.
Die Polizei hingegen stellte von Beginn an eine aggressive Stimmung fest, die sich zunächst im Einschlagen von Geschäftsauslagen manifestiert habe. Danach seien die Einsatzkräfte mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen worden.
Nach der Auflösung kam es auf der Reeperbahn zu weiteren Auseinandersetzungen, zeitweise wurden die S-Bahn und Fernzüge angehalten.