Bundeswehr-Werbespots im Fernsehen, Jugendoffiziere in Schulen, Reklamestände auf Marktplätzen: immer öfter wirbt die deutsche Armee in der Öffentlichkeit. Dabei versucht sie zum einen neue Rekruten zu finden und wirbt auf der anderen Seite in der Bevölkerung um Zustimmung für ihre Auslandseinsätze. Denn die Heimatfront bröckelt und die Bundeswehr tut alles um dies zu verhindern.
Bei eigenen Veranstaltungen im öffentlichen Raum, bei eigens organisierten Jugendsportfesten und Veranstaltungen in militärischen Liegenschaften kann sich die Armee nach Belieben präsentieren. Eigens von der Bundeswehr entwickelte Medien sollen besonders potenzielle Rekruten für den Dienst an der Waffe begeistern: neben einer Jugendzeitung und Schulmagazinen setzt das deutsche Militär vor allem auf das Internet und betreibt gleich mehrere Rekrutierungsportale im Netz. Wo sie nicht direkt werben kann, schaltet die Armee Reklame in zivilen Medien. Ob im Jugendmagazin BRAVO, der bundesweiten Schülerzeitung SPIESSER oder im Radio. Auch Spielfilmproduktionen und Fernsehdokumentationen werden mittlerweile von der Bundeswehr zur Eigenwerbung genutzt - und natürlich Veranstaltungen wie die "Musikschau der Nationen"...
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Reklametätigkeit des deutschen Militärs.
Referent: Michael Schulze von Glaßer (Informationsstelle Militarisierung e.V.)
Montag, 13. Januar 2014 / 20 Uhr / Paradox (Bernhardstr. 12)