“Wenn jemand Freude daran hat, bei Musik in Reih’ und Glied zu marschieren, dann verachte ich ihn schon deswegen, weil er sein Gehirn nur wegen eines Irrtums bekommen hat; ein Rückenmark hätte gereicht.” (Albert Einstein)
Vom 24. bis 26. Januar 2014 soll in Bremen bereits zum 50. Mal die “Musikschau der Nationen” in der Bremer Stadthalle stattfinden.
Dann wird Bremen wieder von hunderten Militärmusiker*innen aus aller Welt besucht werden. Stets spielen auf der Musikschau internationale Militär- und Polizeiorchester. Die Militärorchester der Bundeswehr sind obligatorischer Weise auch immer mit dabei. So ist für 2014 bereits das Wehrbereichsmusikkorps III aus Erfurt angekündigt, ebenso wie die Musique de l´Artillerie de Rennes aus Frankreich und die United States Air Forces in Europe Band.
Die Veranstaltung, die mit tausenden Besucher*innen als das bedeutenste Militärmusikfestival Europas gilt, wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) organisiert. Der Erlös aus den Eintrittsgeldern und aus den Fernsehübertragungsrechten (die Veranstaltung wird regelmäßig im Fernsehen übertragen), geht stets in die Kassen des VDK. Der VDK bemüht sich, die Musikschau der Nationen als “Beitrag der Völkerverständigung” zu verkaufen.
Wir fragen uns, was Völkerverständigung im militärischen Sinne sein soll
Zwar spielen bei der Musikschau der Nationen auch immer wieder zivile Gruppen auf, doch das wichtigste Kernelement für Besuchende und Veranstaltende ist die Marschmusik der Militärorchester. Der Sinn und Zweck dieser Marschmusik bestand im Altertum darin, kämpfende Soldat*innen zu lenken und während des Kampfes mit dem Feind zu unterstützen.
Heute kommt den Militärorchestern die Rolle zu, u.a. für gute Stimmung an der Heimatfront zu sorgen und dadurch das Geschäft der Kriegsführung zu normalisieren, damit in der Gesellschaft Akzeptanz für Militarisierung und Krieg geschaffen wird: “Lustige Blasmusik” soll davon ablenken, dass Militär mit Töten assoziiert wird.
Dass dieses Festival dann auch noch unter dem Motto der “Völkerverständigung” laufen soll, ist einfach nur lächerlich. Krieg hat nichts mit “Völkerverständigung” zu tun.
Im Jahr 2011 übernahm der damalige Kriegsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erstmals die Schirmherrschaft über die Veranstaltung. Dies ist ein eindeutiges Zeichen, wie eng die Musikschau mit Militär und Rüstung verwoben ist. Damit passt sie auf eine zynische Art und Weise sehr gut nach Bremen, denn Bremen ist ein bedeutender Rüstungsstandort (Rüstungsforschung, Rüstungsproduktion, Rüstungslogistik).
Deshalb rufen wir euch auf, im Januar 2014 nach Bremen zum Aktionswochenende zu kommen und die “Musikschau der Nationen” zu stören.
Keine Normalität für das Töten. Keine Normalität für den Krieg!
War starts here! Widerstand auch!
Achtet auf weitere Ankündigungen!