Im Jahr 2011 entstand in Syrien eine Protestbewegung, die sich gegen die herrschende Politik der reaktionären Assad-Regierung wandte. Ihre Ziele waren die Erkämpfung von Demokratisierungsprozessen und Menschenrechten.
Durch die Unterstützung einiger Oppositionsgruppen in Form von militärischer Ausbildung, Logistik und Waffenlieferungen durch die westlichen Mächte und den Arabischen Emiraten entwickelte sich der Konflikt zu einem Bürgerkrieg. Reaktionäre und islamistische Kräfte gewannen in den letzten zwei Jahren immer mehr an Bedeutung. Die ursprünglichen Ziele der anfänglichen Protestbewegung gingen in den Wirren des Bürgerkrieges verloren. Heute stehen Massaker an der Zivilbevölkerung durch Gruppen wie der FSA, Al Nusra und der Assad-Truppen an der Tagesordnung. Neben diesen Konfliktparteien gibt es jedoch eine weitere politische Kraft: die kurdische Bewegung in Nordsyrien!
In Nordsyrien dem westlichen Teil Kurdistans, auch Rojava genannt, wurden die Truppen-Assads durch Massenproteste vertrieben und die Gebäude der Regierung besetzt. Die Bewegung schaffte es einen dritten Weg inmitten der Wirren des Bürgerkrieges einzuschlagen. Sie ist weder auf Seiten der Assad-Regierung noch auf Seiten der islamistischen Mörderbanden von FSA und Al Nusra. Vielmehr wird in Rojava ein basisdemokratischer Prozess in Gang gesetzt, Rätestrukturen aufgebaut, die Herstellung von Nahrungsmitteln kollektiviert und die Mitbestimmung der Bevölkerung gefördert. Entscheidend dabei ist, dass nicht nur auf die Bedürfnisse der KurdInnen eingegangen wird, sondern alle in Rojava lebenden Ethnien und Religionen die selbe Beachtung und Mitbestimmungsrechte bekommen.
Welche Schwierigkeiten gibt es beim Aufbauprozess in Rojava? Welche Perspektive eröffnet sich durch die gemachten Erfahrungen für ganz Syrien? Wie gehen die Menschen in Rojava mit der ständigen Bedrohung von reaktionären Oppositionsgruppen und einer möglichen NATO-Intervention um? Welche Rolle nehmen Frauen in Rojava ein?
Am Samstag, den 07. Dezember 2013 wollen wir uns in Form einer Informationsveranstaltung intensiver mit dem Aufbauprozess in Rojava beschäftigen. Berichten und unsere Fragen beantworten wird uns die Referentin Sanem Mohamad. Sie kommt direkt aus Rojava und ist dort Co-Vorstizende des Volksrates, als solche hat sie den Aufbauprozess in Rojava entscheidend mitgestaltet.
IAB-FFM Internationales Aktionsbündnis Frankfurt
07.12.2013 - 17:30 UhrDGB JugendclubWilhelm-Leuschner-Straße 43, 60329 Frankfurt am Main