Lage beruhigt sich"Langendreer gegen Rechts" mit Entwicklung zufrieden

Bezirksbürgermeister Norbert Busche (Mitte) und Erdmann Linde (Langendreer gegen Nazis) stellten die Ergebnisse des zweiten Runden Tischs vor. (Foto: Thomas Aschwer)
Erstveröffentlicht: 
01.08.2012

BOCHUM Davon hatten viele Bürger in Langendreer vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt. Die rechtsextremen Aktivitäten sind fast zum Erliegen gekommen. Dennoch will der Runde Tisch „Langendreer gegen Rechts“ wachsam und aktiv bleiben. Das scheint notwendig zu sein.

 

Von Thomas Aschwer

 

Auf besonderen Wunsch einzelner Teilnehmer fand das zweite offizielle Treffen vor einigen Tagen unter Ausschluss der Medien statt. Aus Sorge vor möglichen Repressalien. Bezirksbürgermeister Norbert Busche hat dafür größtes Verständnis. Er selbst sagt aber: „Ich habe keine Angst.“


Schmierereien zurückgegangen

 

Und so ging er am Dienstag zusammen mit Erdmann Linde voran, um dem Wunsch des Runden Tischs Rechnung zu tragen und die Öffentlichkeit zu informieren. Dazu gehört die positive Bestandsaufnahme, dass es seit dem ersten Runden Tisch keine größeren Auffälligkeiten mehr gegeben hat.

Mit Genugtuung berichteten Busche und Lange, dass die Zahl der Schmierereien deutlich zurückgegangen ist. Sie werden ebenso wie Aufkleber schnellstmöglich entfernt. Um die Hemmschwelle zu erhöhen, bieten die Stadtwerke an, Stromkästen künstlerisch zu gestalten. Interessenten melden sich beim Unternehmen.



Weiter "laut sein" gegen Rechts


Noch im Gespräch ist der Bezirksbürgermeister mit der Bundespolizei, um den S-Bahnhof Langendreer mit Kameras auszustatten. Derzeit zeigt die Polizei erhöhte Präsenz. Sie beobachtet zudem intensiv die etwa 20 Personen zählende rechte Szene. Einige Mitglieder sind nach Dortmund gezogen – direkt hinter die Bochumer Stadtgrenze. Trotz der erfreulichen Entwicklung müssen die Bürger nach Einschätzung von Busche und Linde aufmerksam bleiben.

„Es bleibt nur ruhig, wenn wir laut sind“, sagt Linde. „Wir wollen am Runden Tisch festhalten“, ergänzt Busche. Das nächste Treffen ist für den Herbst geplant. Dann soll es vor allem um präventive Maßnahmen gehen. Der Runde Tisch will Angebote, die seine Mitglieder schon heute machen, zusammenstellen – und bei Bedarf ergänzen. Dabei ist auch an ein Jahresprogramm für 2013 gedacht.