Feindbild Islam? – Funktionen und Argumentationsstrukturen antimuslimischer Hetze

Mittwoch 11.09.2013 19 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus – Schwanthalerstraße 64, U-Bahn Theresienwiese

 

Referent: Werner Ruf, Professor für internationale und intergesellschaftliche Beziehungen und Außenpolitik, Autor des Buches: “Der Islam – Schrecken des Abendlandes. Wie sich der Westen sein Feindbild konstruiert.”

 

Egal ob in Medien, Politik oder im gesellschaftlichen Diskurs, egal ob bei Moscheen-, Kopftuchdebatte oder der ominösen Angst vor Terrorismus der Islam entwickelt sich im Westen zum Feindbild Nummer eins. Dass es sich hierbei um eine Form des kulturellen Rassismus handelt, die zu Ausschluss, Diskriminierung und Hetze führt, wird im öffentlichen Diskurs wenig beachtet.

 

Musliminnen und Muslime bekommen dies jedoch im Alltag vielerorts zu spüren. Dabei reicht schon “ausländisches Aussehen”, eine aktive Religionszugehörigkeit ist nicht notwendig.


Eine Extremform dieser Entwicklung ist bei den Kundgebungen der Partei “die Freiheit” zu sehen, die ganz offen antimuslimische Hetze betreibt. Aber die Feindbilder sind (teilweise in abgeschwächter Form, deswegen nicht weniger gefährlich) inzwischen in der breiten Gesellschaft angekommen. Dieses Feindbild erfüllt, wie alle anderen Formen des Rassismus, eine gesellschaftliche Funktion, die von Politikerinnen, Medien und rechtspopulistischen Parteien gezielt eingesetzt wird. Nicht ohne Grund verbreitet sich das Feindbild “Muslim” in unseren krisengeschüttelten Zeiten schnell. Es ist ein altbekannter Vorgang, dass besonders in Krisenzeiten die Mehrheitsbevölkerung Sündenböcke braucht, um die Unzufriedenheit oder Angst in ihrem eigenen Land nach außen abzuleiten. Um diese Funktionen des antimuslimischen Rassismus, sowie um die Argumentationen, die das Feindbild konstruieren und legitimieren, soll es in dieser Veranstaltung gehen.

 

Organisiert von: Antifaschistischer Stammtisch München, Arbeitskreis gegen rechts in ver.di, al[m] – Antikapitalistische Linke München