Klar war, dass die Nazis aus dem Umfeld der „Die Rechte“ (früher „Nationale Sozialisten Wuppertal“) im Vorfeld zu ihrer geplanten Demo versuchen würden in Wuppertal in die Offensive zu kommen. Dies versuchen sie derzeit indem sie ihre Demowerbung, in Form von Plakaten und Aufklebern, verkleben.
Hierbei wird offenbar aber nicht auf besondere Werbewirksamkeit, sondern auf sensible Orte wertgelegt. So kleben diese Plakate – zum Glück nie sehr lange – in links und multikulturell geprägten Vierteln oder beispielsweise rings um die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Elberfeld, in Nähe des AZ’s oder an Moscheen.
Interessant ist, dass im Zusammenhang mit den Klebeaktionen derzeit auch
besonders viele Nazischmierereien auftauchen. Offenbar um für mehr und
dauerhaftere Aufmerksamkeit für ihren Aufmarsch zu sorgen werden
„Anti-Antifa“- und „NSU“-Schriftzüge, stets versehen mit mindestens
einem Hakenkreuz, an Hauswände geschmiert. Auch Hakenkreuze allein
tauchen, zum Teil in erheblicher Größe, im Stadtbild auf. Auch werden
Hakenkreuze auf Mobilisierungsplakate zu den Gegenaktivitäten gesprüht.
Die „Anti-Antifa“-Sprühereien sind klar mit dem Motto des geplanten
Naziaufmarsches in Verbindung zu bringen. Auch diese ideelle Sympathie-
und Unterstützungsbekundungen für den „NSU“ sind nicht neu. Aus dem
Fenster der ehemaligen Nazi-Wohngemeinschaft in der Kaiserstraße in
Vohwinkel schallten bei antifaschistischen Demos bereits
„NSU“-Sprechchöre aus dem Fenster (siehe Dokumentation des Medienprojektes ab 08:00 min).
Dies zeigt, wie die Wuppertaler Nazis, welche den geplanten Aufmarsch
organisieren und bewerben, gerne mit vermeintlichen Migrant*innen
umspringen würden. Die Hakenkreuze zeigen noch einmal klar die Verehrung
des historischen Nationalsozialismus, wie die Wuppertaler Nazis sie
auch in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt haben.
Erstaunlich ist, dass die Wuppertaler Polizei, nach mehreren erheblich strafrechtlich relevanten Nazisprühaktionen geradezu stoisch bleibt. Die Behörde versäumte es beispielsweise, ein gesprühtes SA-Symbol (ebenso wie das Hakenkreuz verboten) auf die Gedenktafel für Oswald Laufer (1933 von der SA ermordeter SPD-Aktivist), in der Nacht vor der Gedenkveranstaltung zu seinem 80. Todestages, der Öffentlichkeit mitzuteilen. Ebenso lassen die Ermittlungen in dem Fall als Nazis mit mehreren Autos beim Autonomen Zentrum vorfuhren und die Fassade mit Holocaustleugnungen und antisemitischen Sprüchen – unter Beobachtung von mehreren Zeugen – bemalten, weiter auf sich warten.
Mareike Weber, die im Bündnis „Kein Platz für Nazis“ aktiv ist, fordert alle Bürger*innen dazu auf, aufmerksam zu sein und Nazipropaganda aus dem Stadtbild zu entfernen, zu fotografieren und die Schmierereien unter kontakt@wuppertal-gegen-nazis.de zu melden. Zudem gibt es die Möglichkeit, das Sprühen von verfassungsfeindlichen Symbolen zur Anzeige zu bringen.
Außerdem ruft die engagierte Wuppertalerin dazu auf, sich am 21.
September um 10.00 Uhr auf der großen Bündniskundgebung (Alte Freiheit
vor den City-Arkaden) in Wuppertal-Elberfeld zu treffen, um sich dann
den Nazis bunt, kreativ, beweglich und entschlossen in Weg zu stellen!
Für die weitere Planung findet am Donnerstag den 5. September, um 19 Uhr
in der Gemarker Kirche in Wuppertal Barmen das nächste Bündnistreffen
statt.
Das Bündnis befürchtet zudem, dass die Nazis von der Partei „Die Rechte“ – wie im letzten Jahr (siehe Dokumentation des Medienprojektes)
– am Samstag im Rahmen ihrer Bustour zur Mobilisierung des Aufmarschs
gegen „Organisationsverbote“ am 31. August in Dortmund auch Halt in
Wuppertal machen.
„Das sollten wir Wuppertaler Bürger*innen nicht unwidersprochen zulassen“, so Mareike Weber abschließend.
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