Trockener Hungerstreik von Asylsuchenden in München | Tag 2

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Nach 3 Tagen Hungerstreik und am zweiten Tag des trockenen Hungerstreiks sind bereits 4 Asylsuchende am Münchner Rindermarkt kollabiert. Vor Ort wird vor allem Unterstützung benötigt um rassistische Passant_innen zu verscheuchen und die Durstreikenden zu schützen. Zur aktuellen Situation sei die 3. Pressemitteilung der Asylsuchenden unten dokumentiert. Ihr Leben legen sie in die Hand der Regierung in ihrer ersten Erklärung schrieben sie: "Jetzt sind Sie verantwortlich für unser Leben, und wir wollen für alle klarstellen, was im 21. Jahrhundert wichtiger ist: Das Leben von Menschen oder ein paar Stücke Papier?"

 

 Dritte Pressemitteilung der hungerstreikenden Asylsuchenden in München  55 Personen befinden sich aktuell im trockenen Hungerstreik (Durststreik). Eine schwangere Frau und drei Kinder befinden sich vor Ort, jedoch nicht im Hungerstreik. Vier durststreikende Personen sind seit gestern bereits kollabiert. Seit 13:00 Uhr findet ein Treffen mit Vertreter_innen aus der Politik und einem Delegierten der streikenden Asylsuchenden statt. Wir werden uns jedoch nicht auf eine Verhandlung einlassen.* Seit Samstag befinden wir uns im Hungerstreik und heute ist der zweite Tag des trockenen Hungerstreiks. Der zweite Tag also, an dem wir weder Essen noch Flüssigkeit zu uns nehmen. Rund 60 Asylsuchende beteiligen sich vor Ort am Protest, davon befinden sich 55 Personen im trockenen Hungerstreik. Auch eine schwangere Frau und drei Kinder sind vor Ort, sie befinden sich jedoch nicht im Hungerstreik. Seit gestern mussten bereits vier Personen ins Krankenhaus gebracht werden: Safi Muhammad wurde heute in den frühen Morgenstunden ins Krankenhaus gebracht, befindet sich inzwischen jedoch wieder am Protestort. Heute Mittag wurde Jamal Hussein ins Krankenhaus gebracht, weil er nicht mehr ansprechbar war. Um 14:30 Uhr kollabierte nun die vierte Person, Naeem Muhammad, und wurde nun ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Quasem Muradi, der bereits gestern das Bewusstsein verlor, befindet sich weiterhin auf der Intensivstation. Seit 13:00 Uhr findet heute ein Treffen zwischen Vertreter_innen der bayerischen Regierung, des BAMF, des Bayerischen Innenministeriums und des Sozialministeriums mit einem von uns bestimmten Delegierten statt. Zur selben Zeit, in der laufend Protestierende unter uns kollabieren, will Frau Haderthauer eine Verhandlung über eine Forderung beginnen, die nicht verhandelbar ist, und nimmt uns somit lebenswichtige Zeit. Unser Delegierter wird unsere gemeinsame Haltung gegenüber dieser Reaktion den Politiker_innen bei dem Treffen übergeben. Von politischer Seite ist anschließend für 16:00 Uhr eine Pressekonferenz vor Ort angesetzt, in der die Ergebnisse des Treffens vorgestellt werden. Die Inhalte der Pressemitteilungen von Frau Haderthauer sprechen für sich: Anstatt sie den Durststreikenden und deren zentraler Forderung zu widmen, geht sie auf Auseinandersetzungen mit anderen Parteien im Rahmen des aktuellen Wahlkampfes ein. Zur selben Zeit kollabieren nacheinander unsere Mitstreiterinnen und Mitstreiter und die Lebensgefahr für uns alle wächst mit jeder Minute.  Die hungerstreikenden Asylsuchenden in München

Bilder:

flickr

Infos:

refugeetentaction.net

facebook

 

Ort:

München | Rindermarkt

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Heute 19:00 Uhr am Neupfarrplatz

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Vor Ort wird vor allem Unterstützung benötigt um rassistische Passant_innen zu verscheuchen und die Durstreikenden zu schützen.

Gabs da bereits Übergriffe? Falls ja sollte das stärker thematisiert und in die Öffentlichkeit getragen werden!

 

Zur selben Zeit kollabieren nacheinander unsere Mitstreiterinnen und Mitstreiter und die Lebensgefahr für uns alle wächst mit jeder Minute.

Lasst doch mal die Kirche im Dorf. Wann ist denn in Deutschland einer am Hungerstreik gestorben...

es handelt sich um einen Durststreik - einfach mal besser lesen und die Situation ist sehr kritisch. Eine Person wurde bereits gestern in die Intensivstation gebracht.

Es gab schon mehrere rassistische Pöbelleien von Alltagsrassist/innen. Gestern Abend um etwa 21.00h tauchte der Rechtspopulist und Autor des rassistischen Portals PI-News sowie Vize Bundesvorsitzende der rassistisch, islamophoben Kleinst Partei "die Freiheit" Michael Stürzenberger am Rindermark auf und wollte die Asylsuchenden für seine Hetz Artikel fotografieren. Er konnte aber von engagierten Antirassist/innnen vertrieben werden und tauchte aber kurz danach mit seinen Anhänger/innen (darunter auch Anhänger aus anderen Bundesländern) auf und versuchte erneut zu provozieren.