Für einen unangemeldeten 1. Mai in Stuttgart

Still not loving police!

Gründe am 1. Mai auf die Strasse zu gehen gibt es viele und wir haben nicht die Absicht euch unsere aufzuzwingen. Gute Aufrufe gab es in den letzten Jahren einige, auch zur Geschichte des 1. Mais ist genug geschrieben worden. Mit unserem Aufruf wollen wir ganz speziell auf die (Nicht)Anmeldung und verschiedene Demonstrationskonzepte eingehen.

 

Das Anmelden von (revolutionären) Demonstrationen bei den staatlichen Behörden wiederspricht sich schon von selbst. An diesem Punkt findet eine Zusammenarbeit mit den Behörden statt, die anmeldende Person entscheidet über die späteren Demonstrationsteilnehmer hinweg, nur selten wird später offen kommuniziert was denn da mit den Bullen und dem Ordnungsamt verhandelt wurde. Den Bullen wird die gesamte Einsatzorganisation erleichtert, die genaue Demoroute wird vorher von den Bullen kontrolliert. Damit nicht genug werden Ordner gestellt die im Verlauf der Demonstration eine Art Hilfsbullenfunktion einnehmen. (Die Bullen kommunizieren mit der anmeldenden Person, diese gibt an die Ordner weiter)

 

Oft wird fälschlicherweise gedacht eine Anmeldung schütze vor Repression. Die Erfahrungen, nicht nur der letzten Jahre, zeigen etwas anderes. Überzogene Vorkontrollen, Abfilmen, Kesseln, Prügelorgien... bis hin zu Anzeigen gegen die anmeldende Person. Auch vor Demonstartionsverboten hat noch keine Anmeldung geschützt. Wer Angst hat aufgrund einer Nichtanmeldung nun auf die vermeintlichen Massen an Demonstranten verzichten zu müssen fürchtet sich doch wohl eher um seine Selbstinszenierung.

 

Als Begleiterscheinung tragen angemeldete Demonstartionen zu einem Konsumverhalten der teilnehmenden Demonstranten bei welches wir als extrem bedenklich empfingen. Demonstrationen werden quasi zum Eigentum der organisierenden (und anmeldenden) Gruppe, der Rest der Teilnehmer hat sich deren Vorstellungen zu fügen oder einfach nur mitzulaufen.

 

Wir begrüssen die Diskussionen anderer Gruppen in Deutschland Demonstartionen nicht mehr anzumelden und alternative Konzepte zu entwickeln. Wir erfreun uns daran dass es in grössten Teilen Europas und der Welt bereits bestens klappt.

 

Aus genannten Gründen haben wir uns für den Versuch einer unangemeldeten 1. Mai Demonstration in Stuttgart entschieden. Ort und Uhrzeit sind von den weiteren Diskussionen abhängig.

 

zum Demonstrationskonzept: Bisher für das Beste halten wir das in Berlin (und auch anderen Städten) erprobte Konzept von mehreren Szenarien.

1. Die Bullen lassen die Demo unangemeldet in Ruhe. Alles ist ok.

 

2. Die Bullen lassen die Demo sammeln, kesseln und vordern eine Anmeldung. Es kann versucht werden sich erneut an einem anderen Ort zu sammeln oder:

 

3. Die Bullen verhindern das Zusammenkommen jeder Demo oder zerschlagen die Demo. Es folgen dezentrale Aktionen.

 

Besonders wenn es zu 3. kommt kann das Konzept nur aufgehen wenn sich die Demonstrationsteilnehmer von ihrer Konsumhaltung lösen und selber aktiv werden. Ziele gibt es mehr als die Bullen sie auch nur ansatzweise überwachen könnten, Banken, Jobcenter, Nazistrukturen, Fahrkartenautomaten, Überwachungskameras.... euch fallen sicher noch viel mehr ein. Diskutiert in euren Bezugsgruppen, bereitet euch vor.

 

Weiter wollen wir anmerken dass schon die Anreise nach Stuttgart zur Demonstration für kleinere Spontandemonstrationen (etwa auf dem Weg zum Bahnhof) genutzt werden kann.

 

Organisiert Vortreffen mit euch bekannten aktiven Gruppen. Verzichtet darauf die Vortreffen im Internet anzukündigen, nutzt dafür besser sicherere Wege.

 

geheimes Komitee für einen kämpferischen 1. Mai

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Der Vorschlag geht weit an der Realität vorbei. man sollte sich fragen was man mit dem revol utionären 1.Mai möchte; wenn es einem nur darum geht in seinem linksradikalen sumpf zu wirken und auch nur solche Leute auf der Demo möchte mag der Vorschlag nachvollziehbar sein. Die rev. 1mai Demo in Stuttgart is aber seit Jahren genau anders ausgerichtet, nämlich so, dass möglichst vielen Menschen, z.b. Gewerkschafter_innen die davor beim dgb mitgelaufen sind, ermöglicht teilzunehmen und für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung auf die Straße zu gehen. Und diesen ein sicheres und geordnetes Umfeld schafft. In diesem Sinne: für eine kämpferische und unkontrollierbare rev. Mai Demo - auch mit Anmeldung!

so moegen es die deutschen, ordnung, sicherheit, ordnungsgemaesse anmeldung.....

 

wie hat es nicht schon genosse lenin erkannt: wenn die deutschen einen bahnhof besetzten wollen kaufen sie sich vorher eine fahrkarte....

 

den bullen ists doch scheissegal ob jdm anmeldet oder nicht. wenn die pruegeln wollen machen sies doch eh. wer lebt hier an der realitaet vorbei?

Das ist doch nun mal volle Polemik und kein Argument. Den TeilnehmerInnen vorzuwerfen, sie seien deutschnationaler Mentalität, nur weil sie eine revolutionäre erste Mai Demo anmelden ist absurd und total unsolidarisch. Wieso sollte nicht beides möglich sein? Und das ist es auch wie andere Städte zeigen. Ich halte es eher für autoritär diese zwei Möglichkeiten der Aktion (angemeldet oder nicht) und die Menschen die daran beteiligt sind gegeneinander auszuspielen. Auch anarchistische Gruppen unterstützen nämlich die 1. Mai Demo in Stuttgart und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Gruppen spontante oder unangemeldete Aktionen ablehnen würden. Also kommt mal runter und versucht einen konstruktiven und vernünftigen Ton zu finden, statt hier herumzudeutschen.

nein, nicht die teilnehmer sind irgendwie deutschnational. das ist unfug.

 

aber die tatsache den 1. mai bei den bullen anzumelden ist leider nunmal typisch deutsch. (in spanien oder mexiko und den meisten anderen laendern der welt waere das undenkbar einen so wichtigen tag bei den viel mehr verhassten bullen anzumelden)

 

also typisch deutsch. frag doch mal deine internationalen kontakte was die dazu denken.

wenn sich die internationalen kontakte mit dem deutschen versammlungsrecht auskennen werden die sagen "demos werden in deutschland beim ordnungsamt angemeldet, nicht bei den bullen". Ggf. wollen diese dann das man zu einem "kooperationsgespräch" mit den bullen kommt, das ist aber absolut freiwillig.

klar du meldest beim ordnungsamt an (welche rolle das ordnungsamt etwwa bei stadtumstrukturierung, geheimhaltung von angemeldeten nazidemos, innenstadtverboten fuer bettler und obdachlose ....)

 

das kooperationsgespraech ist freiwillig. gehst du nicht hin hast du keinen einfluss auf die route mehr. was vielen die anmelden ja wichtig ist ihre wunschroute zu kriegen.

 

am tag der demo selber muss die anmeldende person den bullen die ganze zeit ueber zur verfuegung stehen. und was da besprochen und geredet wird wird ganz ganz selten an die demoteilnehmer weitergegeben, meistens bleibts das geheimnis der anmeldenden person und der bullen.

 

 

ist haarspalterei, aber am ende im grossen ganzen ist eine anmeldung eine kooperation mit den bullen, deswegen ists nicht so falsch zu sagen "bei den bullen anmelden"

 

zumal da noch soviel hinzukommt, vor wenigen jahren gabs die grossen demos gegen das "neue" versammlungsgesetzt, das waren gruppenuebergreifende buendnisse, das scheinen in stuttgart alle aber vergessen zu haben. oder aber schade dass aus dieser richtung noch nix erschienen ist. damals wurde zumindest diskutiert gegen ein immer verrueckter werdendes versammlungsgesetz einfach garnicht mehr anzumelden, heute ist das "neue" versammlungsgesetzt schon das "normale" und anmelden weiter irgendwie keine diskussion mehr wert....

ob haarspalterei oder richtigstellung kann ja jede/r für sich entscheiden

 

"das kooperationsgespraech ist freiwillig. gehst du nicht hin hast du keinen einfluss auf die route mehr."

quatsch, man meldet eine route an, punkt aus. wenns ordnungsamt oder bullen nicht passt können diese die route mit ner begründung ändern, mit oder ohne kooperationsgespräch

 

"am tag der demo selber muss die anmeldende person den bullen die ganze zeit ueber zur verfuegung stehen."

ja, man ist aber eben nicht verpflichtet mit ihnen zu reden. ob man das tut oder nicht ist wieder was anderes als die frage ob man anmeldet oder nicht. und selbst wenn: ob das sinnvoll ist oder nicht sollte man im einzellfall entscheiden

 

ich sprech mich ja garnicht generell für Anmeldungen aus, aber man sollte da doch von Einzelfall zu Einzelfall unterscheiden und angemeldete Demos nicht pauschal verteufeln.

leider ist die realität etwas komplexer als "wenn bullen prügeln wollen prügeln sie halt". oder denkst du ernsthaft bei den ganzen demos/kundgebungen wo die bullen mal nicht draufknüppeln machen die das weil die grad eben gute laune haben? die einfachen bereitschaftsbullen entscheidet ja nicht selbst nach lust und laune ob sie kollektiv reinprügeltn und pfeffern sondern das wird von übergeordneter stelle entschieden, und da spielen natürlich sehr viele faktoren mit rein. unter anderem natürlich auch wie leicht man einen grund finden/konstruieren kann. ohne anmeldung gibt man ihnen da ne steilvorlage. soll nicht heissen das man deswegen immer anmelden sollte, aber etwas mehr differenzierung und realitätsbezug wenn man schon über die doch recht komplexe realität spricht wäre ganz gut.

ein geordnetes umfeld ohne anarchistInnen und anarch@-syndikalistInnen wünscht sich auch die rote alf in freiburg:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/80383

 

scheint ein trend bei den "revolutionären linken" zu sein: lieber nichts ausprobieren. im gleichschritt mit den institutionen die selbst für die angriffe auf unsere lebensverhältnisse verantwortlich sind den großen antiradikalistischen (sieg dir oh lenin!) wandel herbeiführen. übrigens: auflage no1: den rasen nicht betreten!

100 jahre dgb - tut dem kapital nicht weh! 10 jahre ras, repression macht richtig spass! 

oh yeah, unangemeldete demo, und wer was anderes macht kommt in den gulag!

 

ne sorry, wer hier nur mit unsolidarischer polemik kommt und eine aktionsform besserwisserisch gegen eine andere ausspielt dem kann ich nicht abnehmen dass sie oder er an ernsthafter emanzipatorischer politik interessiert ist. manchmal lustig wenn anarchisten autoritärer sind als leninisten und es nichtmal merken...

Genau das mit dem linksradikalen Sumpf hat uns in Berlin dazu bewogen, gegen Anmeldungen zu sein.

Das Ziel einer Demo kann natürlich sein mit möglichst vielen Menschen zu spazieren, wobei sich die Frage nach tieferem Sinn anschließt, die die Vertreter dieser Art von Demo erstmal erklären müssen.

Wenn mensch aber wie in Kreuzberg versucht, die Jugendlichen und die unzähligen frustrierten Mieter zu erreichen, um Räume für unkontrollierbare Aktionen zu schaffen, dann muss erstmal geschafft werden, dass die Bullen nicht in der Lage sind, uns von der Öffentlichkeit durch Spaliere etc. zu trennen. Das funktioniert mit den genannten Konzepten unangemeldeter Demos.

Klar, wenn mensch nicht mit radikalen Positionen und ebenso radikalem Auftreten demonstriert, dann kommen die Bullen auch nicht in Schaaren, um uns von der Öffentlichkeit zu trennen. Warum auch, es geht ja keine Gefahr aus! Dann wundert  es aber auch nicht, wenn nur bürgerliche Leute kommen, die in Sicherheit (verrücktes Konzept in der Tat) demonstrieren wollen ohne wirklich eine Perspektive auf Aufstand, Revolte und Revolution zu haben.

 

An die Autor_innen: Berlin wünscht viel Erfolg! Seid euch aber bewusst, dass es hier bei uns u.a. deshalb klappt, weil es viele Kleingruppen gibt, die sich gegenseitig über lange Zeit dazu motiviert haben durch Propaganda auf der Straße und im Netz und in Diskussionen. Außerdem hat Berlin ein Image, dass es ermöglicht viele Auswärtige einfach zu mobilisieren. Und es gibt konflikterfahrene Bevölkerungsanteile, die wissen was zu tun ist, wenn die Bullen gerade nicht Herr der Lage sind. Wie das in Stuttgart ist mit derartigen, ähem, anarchistischen Ideen? Keine Ahnung, das müsst ihr auf jedenfall einschätzen können.

und genau deswegen steht die revolutionäre Linke heute da wo sie steht: Weil eine Aktionsform gegen andere ausgespielt werden, weil "bürgerliche Leute" belächelt werden statt versucht wird diese Schritt für Schritt zu integrieren und zu politisieren. Is ja schön wenn man ab und zu ne Scherbendemo hat, eine revolutionäre Perspektive sieht allerdings anders aus. Was spricht dagegen nach der DGB-Demo eine angemeldete 1.-Mai-Demo zu machen und Abends dann was unangemeldetes, dezentrale Aktionen etc? Verschiedene Methoden und Taktiken um verschiedene Leute zu erreichen und zum mitmachen motivieren als die Fokussierung nur auf die eigenen Peergroup und damit zu spalten anstatt zu vereinen.

die anmeldende Person entscheidet über die späteren Demonstrationsteilnehmer hinweg

Demonstrationen werden quasi zum Eigentum der organisierenden (und anmeldenden) Gruppe, der Rest der Teilnehmer hat sich deren Vorstellungen zu fügen oder einfach nur mitzulaufen.

Bei angemeldeten Demonstrationen sind Route, Ablauf, Aufruf, Aktion nicht von einer Person abhängig, sondern die Entscheidungen werden aus einem Bündnis heraus geschlossen, dass sich bereits Monate vor der Anmeldung trifft und über Konsens zu Entscheidungen kommt. Außerdem gibt es bei den meisten Demos einen Kreis von Leuten, die in der Lage sind schnelle Entscheidungen zu treffen, wenn es denn notwendig ist. Diese Leute setzen sich meistens auch aus den beteiligten Gruppen und Einzelpersonen zusammen. Von wegen also, eine Person würde über die Köpfe aller anderen hinwegentscheiden. Angemeldete Demos können den TeilnehmerInnen auch Sicherheit geben, bieten als Bündnisdemos die Möglichkeit demokratischer Parizipation und machen sicherlich niemand zum Eigentum, sondern geben im Gegenteil die Möglichkeit zur Teilhabe. Und wer sagt denn, dass aus angemeldeten Demonstrationen heraus nicht auch andere Aktionsformen im Vorfeld, Parallel oder in der Demo möglich ist? Solange es dem Aktionskonsens nicht widerspricht, kann auf der Demo jedeR machen was er/sie will. 

 

Bei unangemeldeten, spontanen Demonstration kann es aber genauso der Fall sein, dass über die Köpfe der TeilnehmerInnen hinwegentschieden wird. Für die TeilnehmerInnen ist es bei unangemeldeten, spontanen Aktionen viel schwieriger abzuwägen, wie die Aktion verlaufen wird oder unter wessen spontanem Einfall sich nun der eigene Körper zum Instrument des Straßenkampfes macht. Es stellt sich daher die Frage, in wie fern unangemeldete Aktionen für die TeilnehmerInnen eine GEfahr darstellen, in wie fern sie demokratischen Charakter haben und letztlich ob sie objektv dazu beitragen unsere revoltuionären Bestrebungen zu verwirklichen. Was mir an dem Konzept oben fehlt ist eben genau auch die Frage, welchen Sinn solche Aktionen haben und was damit kommuniziert werden soll.

Wird wirklich Zeit für eine Auseinandersetzung mit unserer obrigkeitshörigen Demokultur. Gute ANsätze vertretet ihr da und auch in vielen anderen Städten tut sich was. Allerdings habt ihr euch mit Stuttgart nicht den leichtesten Spot ausgesucht, aber auch in FfM und Berlin haben solche Aktionen schon geklappt, wo die Bullenscheiße auch nicht zimperlich ist. Viel Glück und Gelingen beim Aufbau einer autonomeren Politik, auch in Kessel-Town. Und auch am 2., 3. und 4. Mai...

Vorweg: An sich begrüße ich Forderungen nach unangemeldeten Demos sehr und find dies bezüglich des 1.Mai in Stuttgart auch sehr überlegenswert.

 

Was garnicht geht ist dieser besserwisserische, unsolidarische und vorwurfsvolle Ton der bei diesem Artikel mitschwingt. Nur weil man Demos anmeldet heisst das noch lange nicht dass man auch mit den Repressionsorganen kooperiert oder sich gar mit den Bullen abspricht, nur weil man die geforderten Ordner stellt heisst das noch lange nicht dass sich diese zu Hilfssherriffs machen lassen. Und natürlich hat die Frage nach der Anmeldung einen Einfluss auf die Anzahl der Teilnehmer und hat garnichts mit Selbstinszenierung zu tun.

 

Es gibt gute Gründe Demos und Kundgebungen anzumelden oder nichtanzumelden, so undifferenziert wie in obigem Artikel dargestellt ist es sicher nicht. Ob das beim 1.Mai sinnvoll ist oder nicht sollte diskutiert werden, allerdings in solidarischer Atmosphäre und ohne avantgardistische Besserwisserei und Vorwürfen an bisherige AnmelderInnen/OrganisatorInnen die meiner Meinung nach in den letzten Jahren einen relativ guten Job gemacht haben.

 

Außerdem: Es wird doch niemand daran gehindert unangemeldete Demos, Aktionen etc. für den 1.Mai zu planen. Im Gegenteil, es wäre sehr wünschenswert. Allerdings eben nicht als Konkurrenzveranstaltung, so wie es bei dem Artikel durchklingt, sondern als Alternative oder Ergänzung.

 

Für mehr Solidarität und Zusammenarbeit!

Für mehr "diversity of tactics"!

Für weniger "X statt Y" sondern mehr "sowohl als auch"!

 

Solidarische Grüße

Jemand den die besserwisserische Selbstinszenierung mehrerer Grüppchen in Stuttgart total annervt

Stuttgart macht einen auf dicke Hose!

Glaube kaum,  dass derartiges "Konzept" aufgeht, da sich Aktive am 1.Mai erfahrungsgemäß auf verschiedene Demos verteilen....

Bleibt also nur, sich verheizen zu lassen, und anschließend rumzuheulen! Passt aber zu Stuttgarts Bengalo & wir-schießen-ein-paar-Sylvesterraketen-über-Knastmauer-Mackertum! 

Was geht in Stuttgart eigentlich anlässlich der "Einheitsfeierlichkeiten"?

Was geht in Stuttgart eigentlich anlässlich der "Einheitsfeierlichkeiten"?

 

Es wird wohl eine antinationale und übeerregionale Mobilisierung und verschiedene Aktionen in Stuttgart geben. Ein Bündnis ist gerade erst dabei seine Arbeit aufzunehmen und Konkreteres zu diskutieren. In den nächsten Wochen wird wohl noch mehr darüber bekannt werden.

Hast du den Beitrag eigentlich auch gelesen und verstanden? Von was für einem Konzept schreibst du? Meinst du tatsächlich dass es der Mobilisierung schadet wenn man unterschiedliche Aktionsformen solidarisch nebeneinander betreibt anstatt sich zu spalten und die eine gegen die andere ausspielt? Und was hat die Diskussion hier mit den Einheitsfeierlichkeiten zu tun?

 

Aber was schreib ich, so spalterische Polemik kommt sicher von niemand welcher an ernsthafter Diskussion und Zusammenarbeit interessiert ist...

Was ist daran Mackerhaft Silvesterraketen über Knastmauern zu schießen. Für die Genoss*innen im Knast sind solche Aktionen super wichtig.

In Frankfurt ist ein langangekündigter Naziaufmarsch.

Das ist nicht so weit weg von Stuttgart und sollte blockiert werden!

 

Zur unangemeldeten Sache in Stuttgart:

Die Polizei wird auf eine Anmeldung bestehen und wohl dann nur eine Kundgebung evtl. Kurzdemo erlauben. Falls ihr das nicht wollt, seid ihr im Kessel den ganzen Tag. Dann könnt ihr die dezentralen Aktionen komplett knicken.

 

Dezentraler Aktionismus geht immer.

Das wäre dann auch nicht anders als auf eine rote Aktion wie die vor zwei Jahren am 1. Mai zu gehen. Nur wäre diesmal ausschließlich die Polizei mein Feind. In Heilbronn stand ich stundenlang im Kessel für nichts. Obwohl die "Genossen" es vorher wussten. Wer hat uns nochmal verraten und verkauft?

Genau, die Genossen sind natürlich super scharf drauf den ganzen Tag im Kessel zu sitzen... die Verschwörungstheorie hab ich auch noch nie gehört... Komm mal in die Realität zurück! Lieber sitz ich den ganzen Tag im Kessel und hab was versucht als dass ich die Hände in den Schoß leg und nur über diejenigen mecker die was versuchen und organisieren.

Die "Genossen" saßen nicht im Kessel. Ich rede von den Organisatoren, die ganz genau wussten, dass der Bahnhofsvorplatz nicht auf der Naziroute lag und die Genossen (diesmal die echten) bewusst nicht informierten. Verschwörungstheorie? Dann hör dich doch mal um, vielleicht vergeht dir dann die Leichtgläubigkeit.

War auch nich im (Bahnhofs-)Kessel da ich nicht mit dem Zug angekommen bin, wie viele andere Genossen auch. Macht ja auch sinn wenn es mobilere Gruppen/Finger gibt und nicht nur ein großer Pulk am Bahnhof. Und viele von denen waren dann halt in anderen Kesseln. Wenn du dich über die organisierenden Genossen beschwerst und ihnen vorwirfst dich in die Irre geführt zu haben mal ein Tip: Entledige dich deiner Konsumhaltung und informier dich nächstes mal selbst besser und verlass dich nicht auf angeblich verräterische Genossen. Immer leicht sich auf andere zu verlassen und wenns dann blöd läuft über diese herzuziehen. Du hättest es natürlich viiiiiel besser gemacht, unter deiner glorreichen Organisation hätte man trotz des surrealen Bullenaufgebotes die Naziroute mit Leichtigkeit blockiert...

Die Organisatoren haben die Route bewusst geheim gehalten. Frag sie einfach warum, es ist mir bis heute schleierhaft. Das habe ich erst danach erfahren, aber ich hätte es gerne vorher gewusst. Der Pulk am Bahnhof war kompletter Quark, das hat den Naziaufmarsch nicht behindert. Trotzdem wurde von den Organsatoren per Mega durchgesagt, dass wir goldrichtig stehen und nicht weggehen sollen. Das war bewusste Verarsche und das hat auch nichts mit Konsumhaltung zu tun! Ich war angereist und musste mich deshalb auf die Informationen von den Leuten vor Ort verlassen. Das war ein Fehler, der mir nicht noch einmal passiert bei den "roten Genossen". Und stell bitte keine Sockenpuppen auf, ich habe nicht behauptet, dass die Naziroute mit Leichtigkeit hätte blockiert werden können. Aber wenigstens hätten wir vielleicht nicht stundenlang im Kessel gestanden!

Natürlich sollte man wann immer möglich Naziaufmärsche blockieren. Allerdings find ichs grad am 1.Mai sehr wichtig auch aktiv zu agieren und eben nicht "nur" auf die Faschos zu reagieren. Den einen besonderen Tag sollte man sich nicht von den Faschos diktieren lassen sondern selbst aktiv sein. Vor Ort sollte man natürlich blockieren, aber für überregionale Mobilisierung find ichs am 1.Mai wichtiger selbst für eine revolutionäre Perspektive auf die Strasse zu gehen. Die melden ja nicht zufällig immer öfter am 1.Mai sondern ganz bewusst um uns vom agieren abzuhalten, und dem deutschen Staat spielt das natürlich wunderbar in die Hände.

Wenn ihr das so durchzieht, ist es absehbar, dass es zu einer Spaltung am 1. Mai kommen wird. Die Menschen werden sich die von ihnen gewünschte Aktionsform aussuchen, das Ergebnis werden 2 halbgare Demos mit 0 Öffentlichkeitswirkung, die Demos werden wahrscheinlich nicht sonderlich spektrenübergreifend sein und am Schluss regt sich in der Indy-Kommentarspalte wieder jede_r über jede_n auf. Ich würde vielleicht vorschlagen, eine gemeinsame, angemeldete Demo durchzuführen und für später am Abend zu einer nicht angemeldeten Aktion aufzurufen. Dann stünde sich das ganze wenigstens nicht gegenseitig im Weg.

Das klingt doch mal vernünftig.

Vor ein par Jahren gab es mal in stuttgart eine nicht angemeldete revolutionäre Nachdemo am 2.Mai. die ging durch die Königsstr. es gab sehr viel Presse darüber. Ich denke das wäre etwas für alle die gerne eine Scherbendemo möchten und sich ganz groß fühlen wenn sie es geschaft haben mal einen Mülleimer anzuzünden.

das konzept der letzten 10Jahre in stuttgart finde ich gut erst gemeinsam auf die DGB Demo danach die revolutionäre und da nach schön im Lilo feihern! Die Revolution bricht so wieso nicht am 1.Mai aus!

Für den Kommunismus und Revolution!

Gegen Mackerscheiß und ein auf dicke Hose machen! 

Wie kommst du drauf, dass unangemeldete Demos Scherbendemos sind? In Freiburg gibt es beispielsweise seit Jahren unangemeldete Demos und nur sehr selten geht dabei etwas zu Bruch. Ich empfinde die angemeldeten Demos in Stuttgart da als deutlich mackerhafter. Oder willst du nur Stimmung machen, weil gewisse rote Gruppen gerne ihr Monopol auf linke Demos verteidigen wollen? :)

Och, nich schon wieder die uralte "och die schlimmen, roten, mackerhaften Stuttgarter" Leier...

Niemand kritisiert Stuttgarter_Innen, weil sie Stuttgarter_Innen sind.

Aber mensch kann eben festhalten:

 

- In Stuttgart dreht sich viel um identitären Szenekram und plakativen Aktivismus/Aktionismus

- In Stuttgart spielen z.T. auch Leute aus der Skinhead/Hooligan-Szene eine Rolle

- Teilweise hatten diese Leute vor ihrem "Szenenwechsel" auch größte Freude, ihren Aktionismus als Neonazis auszuleben

- Teilweise kommen diese leute aus der (nicht wirklich) unpolitischen Grauzone und haben deren Werte (Mackerhaftes Gehabe, Fixierung auf Szene und Identität) mit zu uns gebracht.

 

Politische Inhalte werden in diesen Kreisen nur sehr oberflächlich behandelt, Scherbendemos sind tatsächlich cooler.

Noch cooler ist es dann sogar, wenn MANN hinter vorgehaltener Hand als Initiator genannt wird. In den Knast kommen aber die Kids, die mangels anderer Vorbilder deren Geschwaffel für bare Münze genommen haben.

Just saying.

Das kann man (sorry aber mit einem Synonym gendern zu wollen ist einfach bischen beloppt) eben alles nicht feststellen.

 

1. Ist die radikale Linke in Stuttgart vergleichsweise wenig Szenefixiert (wofür z.B. eine breite Beteilligung an der DGB Demo ein Beweis ist) und die Kampagnen sind meistens mit einem soliden theoretischen Fundament unterfüttert (ausführliche Aufrufe, Publikationen, etc.)

 

2. Verstehe ich nicht was an linken Skinheads/Hooligans schlimm sein soll und auch nicht warum diese in Benztown eine besondere Rolle spielen sollen.

 

3. Wäre mir nicht bekannt das einer Person aus der Stuttgarter Szene eine Nazivergangenheit vorgeworfen wird.

 

4. Ist gerade in Stuttgart eine konsequente Ablehnung der Grauzone und aktive Arbeit gegen diese ein großes Thema (Bspw. 10 Jahre Lammkotze Konzert verhindert...).

 

5. Kann man den Stuttgarter Gruppen wirklich viel vorwerfen aber das politische Inhalte nur sehr oberflächlich behandelt werden ist wirklich quatsch. Geh doch mal in den Infoladen Stuttgart und informier dich.

 

6. Deine Ausführungen zum Thema Knast sind haarsträubend. Schäm dich so einen Müll zu verbreiten!

1. Dem will ich jetzt nicht in jedem Einzelfall widersprechen.

2. "Schlimm" finde ich - wie gesagt - Mackertum, Männlichkeitswahn, Gewaltfetisch, Szenen- und Identitätsfixierung.

3. Mir sind zwei Personen bekannt, die eine solche haben. Man muss ihnen das auch nicht unbedingt vorwerfen, denn sie haben sich grundsätzlich glaubhaft davon gelöst. Trotzdem - Augen auf, was da an Methodik mit rüberkommt!

4. Ja, nur dass die Aktivisten eben selber aus der Grauzone kommen und sich bis heute - bis auf die konsequente Ablehnung von Nazis - nicht wesentlich von dieser unterscheiden (siehe 2.).

5. Habe ich nicht allen Gruppen kollektiv vorgeworfen. Sorry, falls das so rüberkam.

6. Diese "Ausführungen" sind das, was ich nicht erst einmal mit eigenen Augen sehen musste.

sonderlich reflektiert und clever waren die Aktionen für die Stuttgarter Antifas einwanderten auch nicht......

also wer eine die dgb demo (mir wollten genau in stuttgart dgb ordner die vermummung runterreissen und mich den bullen uebergeben als mal n bisschen teerfarbe und nen bengalo gegen die commerzbank geflogen sind) einer undangemeldeten demo vorzieht ..... ich versteh nicht wie du fuer kommunismus und revolution sein kannst. kommunismus mit strukturen wie beim dgb und die revolution anmelden und vorher mit den bullen planen?

und warum ging das damals? weil wir in ner großen menschenmenge mitgelaufen sind und so danach in die untertauchen konnten. was bei 50leuten aus unserer szene nicht möglich gewesen wäre, und die oftmals genauso unsolidarisch sind. waren damals vielleicht hundert leute im block, als die ersten sachen flogen stand nur noch eine reihe und der rest ist gerannt.

nein, wir konnten eben nicht in die menschenmenge untertauchen, weils scheiss bullenfreunde vom dgb waren. deswegen gabs an dem tag auch knapp 30 festnahmen und zwar an den leuten die nicht (sofort) gerannt sind... naja ist schon ne weile her und hat mit dem thema anmelden oder nicht nur am rande zu tun....

schonmal drangedacht dass man an einem Tag sowohl bei der DGB-Demo mitlaufen und auch noch eine unangemeldete Demo machen kann? Warum also irgendwas vorziehen?

 

Zum DGB: Das ist ne recht große Organisation, natürlich gibts da sehr viele Reaktionäre, gerade unter den FunktonärInnen, braucht man sich nichts vormachen. Ich halte es, bei aller bereichtigten Kritik am DGB und vielen schlechten Erfahrungen mit DGB-Demos, dennoch für unerlässlich gerade aktiven Gewerkschaftsmitgliedern eine revolutionäre Perspektive nahezubringen, denn gerade an der Basis tummeln sich doch etliche solidarische GenossInnen und politisch aufgeschlossene ArbeiterInnen und Angestellte. Nicht als Ersatz sondern als Ergänzung zu anderen Aktionen (ob angemeldete oder unangemeldete Demos, dezentrale Aktionen, whatever) an dem Tag. Natürlich kann man sich auch total auf die revolutionäre Subkultur beschränken, aber ich denke nicht das wir damit einem gesellschaftlichen Wandel deutlich näher kommen.

also das lilo ist so alt nicht. aber die roten sind echt revolutionär. aus 2 mach 10. wieviele waren nochmal auf der demo?

Ob die Verhältnisse in Stuttgart eine erfolgreiche unangemeldete Demonstration zulassen ist die eine Frage. Andererseits: Woher sollen wir wissen zu was wir fähig sind und zu was nicht, wenn wir es gar nicht erst versuchen?

Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es...

Für mehr spontane Revolten auch abseits revolutionärer Momente!

Also wer dagegen ist Demonstrationen anzumelden (bei wem auch immer! von Versammlungsrecht versteht hier jeder nur die Hälfte die er will, so sind Spontanversammlungen etwa direkt bei den Bullen anzumelden, länger geplante Versammlungen beim Ordnungsamt welches aber sowohl mit der Stadt als auch mit dem Bullenchef Rückspache hält) ist automatisch Anarchist und kann kein Kommunist sein? Was soll diese Spaltung in schwarz oder rot. Also ich hate den Kommunismus für sinvoll, Demonstrationsanmeldungen eher weniger.

 

Desweiteren glauben einige hier wohl wirklich immeroch sie könnten ihre (angeblich) radikalen oder revolutionären Inhalte in Organisationen tragen die selbst mit Staat und Kapital an einem Tisch sitzen. Schon fast paradox dass hier mehr Anfeindungen gegen die "Szene" als gegen staatstragende, hirarchisch aufgebaute Organisationen wie DGB oder Linkspartei kommen.

Ein Schelm wer dabei böses denkt.

 

Und dann der Vorwurf an Leute die dazu aufrufen auf jede Zusammenarbeit mit den Bullen zu verzichten spaltende Bullen zu sein. Komischer gehts kaum.....

 

Man muss sich vor jeder Demonstration fragen was man will. Bei einem Naziaufmarsch fällt das allen leicht, er soll verhindert werden. Doch worum geht es am ersten Mai? Meint ihr echt mit einer angemeldeten und in Kooperation mit dem verräterischen DGB durchgeführten Demo erreicht ihr heute noch "Die Massen an Arbeitern"? Wieviele Arbeiter haben sich eurer Demo die letzten Jahre spontan angeschlossen? 5? Vll haben 300 euer Flugblatt gelesen, vll ein paar zugestimmt, an ihrem Verhalten oder gar den Verhältnissen hat sich dadurch nix geändert.

 

Parteien und grosse Gewerkschaften ziehen einen Nutzen daraus, denen geht es nicht um ein Umdenken sondern um Wahlkampf, Rekrutierung neuer Mitglieder und der Befriedigung schon vorhandener Mitglieder. Ihnen das Gefühl geben sie hätten ja was gemacht, einmal am Jahr, zum ersten Mai. N bisschen mit der Fahne gelaufen noch ne Rede gehört, Wurst gefressen und nach Hause.

 

Um Aufklärung der "Massen" und die dauernd herbeifantasierten Passanten die nur darauf warten von euren Demoparolen endlich überzeugt zu werden kann es nicht ernsthaft gehen. Den ersten Mai als symbolischen Kampftag auf der Strasse, einen Tag an dem man es den Bullen nicht ganz so leicht wie sonst immer macht, einen Tag für die bereits politisch radikalisierten, einen Tag für die eigene Bewegung (ja auch Szene) darin sehe ich einen Sinn.

 

somit, für einen unkontrollierbaren, unangemeldeten ersten Mai der den eigenen Leuten aufzeigt dass es auch mal anderes gehen kann. oder wenigstens für den Versuch.

Sehr bedenkliche Aussagen von dir:

- Die Partei- und GewerschaftsbürgerInnen so:

" Ihnen das Gefühl geben sie hätten ja was gemacht, einmal am Jahr, zum ersten Mai. N bisschen mit der Fahne gelaufen noch ne Rede gehört, Wurst gefressen und nach Hause."

- Die "Szene" (laut dir) so: "Inhalte haben ja eh keinen Wert, aber Carharttuniform angezogen, Scherbendemo gemacht, Spuckis verteilt und gesammelt, rumgeprolt, Parolen geschrien, glücklich gewesen und ab nach Hause."

 

Wie war das nochmal: Linke POLITIK????

Danke dafür, Genosse!

GenossenInnen ich finde es einen guten Ansatz! Wünsche euch viel erfolg! Freue mich über euern Bericht hier! 

Ich finde die Haarspalterei dämlich! Es ist ein guter Ansatz und an diesem sollten andere Städte folgen!