Facebook sperrt NPD Tarnseite „Deutschland gegen Kindesmissbrauch“!

Nazi-Facebook-Seite gesperrt

Fast eineinhalb Jahre war die NPD Tarnseite „Deutschland gegen Kindesmissbrauch“ mit zuletzt knapp 40.000 Likes am Netz. Endlich aber viel zu spät hat Facebook dem braunen Spuk ein Ende bereitet. Am Abend des 14. Februars wurde die Seite von dem „Sozialen Netzwerk“ gelöscht. Musste die NPD erst am Mittwoch eine entscheidende Niederlage beim ehemals größten Naziaufmarsch Europas in Dresden hinnehmen, erhalten sie damit ihre Nächste. Gleichzeitig ist es ein Sieg für alle Menschen, die sich gegen Kindesmissbrauch einsetzen. Der Instrumentalisierung der Missbrauchsopfer durch die Neonazi-Partei auf Facebook ist vorläufig ein Riegel vorgeschoben worden.

 

Seit Jahren wird das Thema Kindesmissbrauch von der extremen Rechten instrumentalisiert, um für ihre Ideologie zu werben, um neue AnhängerInnen zu finden. Das Thema geht an die Herzen, an die Emotionen – zu Recht – kein Mensch mag Kindesmissbraucher und Vergewaltiger. Neben Aktionen vor Ort ist das zweite Aktionsfeld von NPD und Konsorten zu dieser Thematik das Internet mit Schwerpunkt „Soziale Netzwerke“ respektive Facebook (FB). Nicht als Partei, sondern unter vermeintlich harmlosen Gruppen und Aktionen werden hier die Opfer von Missbrauch, Vergewaltigung und Mord für ihre Zwecke benutzt. Die unbeteiligten NutzerInnen sollen nicht auf den ersten Blick erkennen, dass sie rechtsextremer Propaganda aufsitzen

Es wurde dort für die NPD geworben, Rassismus geschürt und mit Vorliebe nicht Deutsche als Vergewaltiger präsentiert. Weitere nationale Tarnseiten wie „Deutsch.punkt“ oder „In Gedenken an die Deutsch Mark“ wurden durch Übernahme von Fotos in die Seite involviert Zu guter Letzt warb die Seite intensiv für den Szeneevent „Gedenkmarsch Dresden“. Damit ist nun vorerst Schluß. Doch neue Seiten stehen in den Startlöchern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die NPD eine Neuauflage versuchen wird. Hier ist Facebook gefragt! Wir fordern: Nachfolgeseiten müssen sofort und konsequent gelöscht werden – nicht erst nach einem Jahr!

 

Inzwischen sind neue Seiten mit dem Namen „Deutschland gegen Kindesmissbrauch“ entstanden, die allerdings von GegnerInnen betrieben werden, um ein „weiter so“ unter gleichem Namen zu verhindern. Nach wie vor weiter bestehen die oben genannten Nazitarnseiten, die ebenso gelöscht gehören.

Im Zuge der auf Facebook gegenwärtig stattfindenden Löschaktion ging es weiteren Nazi-Accounts und von ihnen betriebenen Seiten an den Kragen. Gelöscht wurde die Seite „Alexandra Neidlein’s über dem Horizont“. Frau Neidlein ist die Initiatorin von „Deutschland gegen Kindesmissbrauch“ sowie Frau des ehemaligen Kroatiensöldners, späteren Bankräubers und aktuellen Geschäftsführers des NPD Landesverbandes Baden-Württembergs. Die gelöschte FBSeite gehört zur gleichnamigen Kolumne des NPD Parteiorgans „DeutscheStimme“. Alexandra Neidlein betätigte sich dort als eine Art „Dr. Sommer“. Ebenso verbannt wurde die von der NPD großspurig FSN-TV (Frei Sozial National) genannte Seite. 2 Stunden Musikvideos und jeweils ein Telefoninterview werden in der stümperhaft produzierten sogenannten „Fernsehsendung“ dem eigenen Szenepublikum vom bayerischen NPDler Patrick Schröder und einem weiteren Kameraden präsentiert. Yves Rahmel und sein PC Records sind seit vier Tagen nach Sperrung unter neuem Namen auf Facebook vertreten. Für den Produzenten des„Dönerkiller-Songs“ ist ein Auftritt in dem „Sozialen Netzwerk“ schon aus wirtschaftlichen Gründen von Bedeutung und sollte möglichst schnell wieder durchgesetzt werden.

 

Zur Geschichte der NPD-Seite „Deutschland gegen Kindesmissbrauch“


In unserem Artikel Aufgedeckt: NPD Kolumnistin betreibt Facebookseite zu Kindesmissbrauch! zeigen wir die Verbindungen zwischen der NPD und der angeblichen Kinderschutzseite auf. Wir weisen nach, dass Alexandra Neidlein, Kolumnistin der NPD Parteizeitung „Deutsche Stimme“, Autorin des NPD Parteiportals „DS-aktuell“ und Frau des Baden-Württembergischen NPD Geschäftsführers Alexander Neidlein, die Initiatorin der FB Seite “eine Million Stimmen gegen Kinderschänder“ ist.

 

Wie die NPD versuchte nach Veröffentlichung des Artikels, ihre Urheberschaft zu verschleiern, ist in unserem Artikel von Anfang Januar nachzulesen: Stalin konnte es besser – oder eine kurze Geschichte über die mangelnde Fähigkeit zur Retusche bei der NPD und ihre Folgen.

 

Abgerundet wird unsere Recherche durch die Analyse einer mit Alexandra Neidlein einhergehenden neuen Taktik der NPD beim Missbrauch mit dem Missbrauch. Die Partei versucht nun, die Opfer für sich zu vereinnahmen. Siehe unseren Beitrag Neue NPD Taktik bei Diskussion um Kindesmissbrauch.

 

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