Pforzheim: Straßenfest für selbstverwaltete Freiräume

platz.jpg

Unter blauem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein fand am Freitag, den 22.05.2009 im Pforzheimer Benckiser-Park (nahe der Innenstadt) ein Straßenfest für ein alternatives und unkommerzielles Jugendzentrum statt. Neben den VeranstalterInnen von Kultuschock Pforzheim e.V. fand sich auch eine Vielzahl an UnterstützerInnen ein, um ihren Beitrag zum Fest zu leisten.

 

Die VeranstalterInnen und die unterstützenden Gruppen wollten mit dem bunten Straßenfest in erster Linie auf  die  Notwendigkeit unkommerzieller und selbstverwalteter Räume in Pforzheim hinweisen. Demzufolge ließ auch das Kulturprogramm an diesem Tag  fast keine Wünsche offen.  Neben diversen Essensständen die die Besucher mit kulinarischen Köstlichkeiten und Getränken versorgten gab es einen mobilen Infoladen mit Printstation, Stellwände an denen Graffiti-KünstlerInnen sprayen konnten und einen T-Shirt Workshop. Doch auch die Kinder kamen an diesem Tag nicht zu kurz. So gab z.B ein Kinderschminken und zahlreiche Jonglage- und Akrobatikeinlagen welche ein echter Hingucker waren.


 

Zu einigen unschönen Szenen kam es jedoch am Nachmittag als sich ein stadtbekannter Nazi, der 1998 einen Jugendlichen aufgrund seiner Hautfarbe abgestochen hatte, provokant keine 50 Meter entfernt vom Straßenfest niederließ und sein Bier trank. Trotz der Bitte der Veranstaltungsleitung an die Polizei, den Ewiggestrigen vom Gelände zu entfernen meinte diese nur das sie dafür keine Rechtsgrundlage habe. Leider war der Nazi  einigen BesuchernInnen auch "scheissegal" so lange er nur sein Bier trinken würde.


 

Als der Nazi dann auch noch die aufgstellten Dixi-Toillettenhäusschen des Straßenfestes benutzte beschlossen einige AntifaschistInnen das Problem selbst anzugehen. Er wurde bedrängt und dazu aufgefordert "sich schleunigst zu verpissen". Dieser Aufforderung kam er dann auch vorerst nach, allerdings lief er wieder nur 50 Meter weiter um sich dann zu seinen SaufkumpanInnen zu setzen.  Schließlich taten sich rund 30 Menschen zusammen um den Nazi endgültig vom Gelände zu entfernen. Als die PolizistenInnen, die im Park postiert waren, dies mitbekamen gingen sie jedoch dazwischen, machten dem Querulanten jedoch klar, dass es für ihn "nun wohl besser sei zu gehen" und das man nicht für seine Sicherheit garrantieren könne.



Das eigentliche Programm begann schließlich (ohne Nazis) am frühen Abend mit einer kleinen Theaterperformance zum Thema Freiräume bei der pantomimisch gezeigt wurde, dass sich Kunst bzw. Kultur ohne Freiraum nicht entwickeln kann. Für den musikalischen Teil des Abends sorgten der kurdische Elternverein und insgesamt 3 Live-Bands aus Karlsruhe, Mannheim und Köln die dem Publikum ordentlich einheizten.

 

 

Im Allgemeinen kann man das Straßenfest mit all seinen Facetten und insgesamt 250 Besuchern als einen vollen Erfolg werten.